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Wiener Kinder erforschen den Bauplan des Lebens

Heute Redaktion
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Gehirn-OP an einer Paprika: Bei der Kinderuni an der Medizinischen Universität Wien gibt es für Nachwuchsforscher viele Spannendes zu erleben und zu lernen.
Gehirn-OP an einer Paprika: Bei der Kinderuni an der Medizinischen Universität Wien gibt es für Nachwuchsforscher viele Spannendes zu erleben und zu lernen.
Bild: MedUni Wien/Houdek

Für eine Woche übernehmen die Kinder das Kommando an der Medizinischen Universität Wien. 6.500 Nachwuchsforscher sind dabei, Schwerpunkt ist heuer das Thema Gene.

Ab heute ist die Medizinische Universität Wien (Alsergrund) fest in Kinderhand: Bei der 17. Auflage der KinderuniMedizin stürmen sie die 96 angebotenen Lehrveranstaltungen. Schwerpunkt ist heuer das Thema "Gene – Bauplan des Lebens". Insgesamt 6.500 Studienplätze stehen für interessierte Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren zur Verfügung.

"Gene sind nicht nur das Thema der diesjährigen KinderuniMedizin, sondern sind auch in der universitären Forschung zentral", erklärt Anita Rieder, Vizerektorin der MedUni Wien: "Die vertiefte Erforschung der Gene führt uns zum besseren Verständnis und damit zu verbesserten Therapien von Krankheiten. Es ist ein ganz neuer Zugang zu Gesundheit und Krankheit."

"Wollen früh Interesse an Medizin wecken"

Die Zukunft der Medizin liege in der personalisierten Medizin, der so genannten Präzisionsmedizin – sie sei mit Sicherheit eine der wichtigsten medizinischen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts. "Jeder Mensch hat eine eigene ererbte Veranlagung, ob er oder sie für bestimmte Krankheiten ein genbedingtes Risiko hat. Wenn zwei Menschen an der gleichen Krankheit leiden, kann es auch sein, dass sie auf Therapien unterschiedlich ansprechen, das sind die Gene. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten in Bezug auf ihre individuellen, genetischen Eigenheiten hin ganz gezielt zu behandeln. Die Bedeutung der Gene vermittelt die KinderuniMedizin sehr vielfältig und spannend, denn wir wollen bei den Kindern schon früh das Interesse an Wissenschaft und Medizin wecken", so Rieder.

Von Genen, Genomen und Mutationen

So tauchen bei der KinderuniMedizin zahlreiche Lehrveranstaltungen in die Thematik der Gene ein: "Wie deine Gene Knochen machen!" beschreibt den Weg von der Zelle bis zum Skelett, "Das Buch des Lebens - und wie man darin liest" erklärt, was wir durch die Analyse der Gene über uns erfahren können. "Unsere Gene unter der Lupe" zeigt, was ein Genom ist und was es mit Mutationen auf sich hat.

Kinder führen Gehirn-OP an Paprika durch

Doch auch andere Themengebiete werden den neugierigen Nachwuchsforschern in dieser Woche an der MedUni Wien geboten. In den insgesamt 96 Lehrveranstaltungen rund um die Medizin können die Kinder Knochenpuzzles legen, erhalten Einblicke in Wackelzähne und Karies oder können sogar im Seminar "Wie operiert man am Gehirn?" mit Hilfe eines Mikroskops an einem Gehirn (simuliert an einer Paprika) operieren.

Weitere spannende Themen der Seminare, Workshops und Vorlesungen reichen von "Auch Deine Hände können Leben retten!" über "Was passiert, wenn der Notarzt mit Blaulicht kommt" bis hin zu "Das ABC des Impfens" und "Warum ist Opa immer so vergesslich?"

Auszeichnungen für KinderUni-Lehrende

Heuer werden auch drei Lehrende der MedUni Wien geehrt, die seit zehn Jahren bei der KinderuniMedizin in der Wissenschaftsvermittlung tätig sind: Gerlinde Gruber (Lehrveranstaltung "Komm, wir legen ein Knochenpuzzle"), Johannes Schmid ("Was passiert, wenn Bakterien in eine Wunde kommen?") und Andreas Zajicek ("Was passiert, wenn der Notarzt mit Blaulicht kommt").

Insgesamt umfasst die diesjährige KinderuniWien sieben Standorte mit rund 430 Lehrveranstaltungen und rund 4.200 teilnehmenden Kindern zwischen 7 und 12 Jahren. Die KinderuniWien endet am 20. Juli mit der Sponsion im Audimax der Universität Wien. (lok)