Wien

Wiener Linien suchen wieder U-Bahnfahrer in Teilzeit

Das U-Bahnfahren als Nebenjob ist seit 2018 möglich. Aufgrund des Erfolgs wird nun ausgebaut. Ab Sommer stehen 12 Ausbildungsplätze bereit.

Louis Kraft
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    2018 wurde das Pilotprojekt der U-Bahnfahrer in Teilzeit gestartet. Aufgrund des großen Interesses wurde es fortgeführt, auch heuer werden neue Mitarbeiter gesucht.
    2018 wurde das Pilotprojekt der U-Bahnfahrer in Teilzeit gestartet. Aufgrund des großen Interesses wurde es fortgeführt, auch heuer werden neue Mitarbeiter gesucht.
    Wiener Linien/Johannes Zinner

    Im Februar 2018 starteten die Wiener Linien ein neues Pilotprojekt, wir haben berichtet. Gesucht wurden Teilzeitkräfte für U-Bahn, Straßenbahn und Bus. Seit 2019 sind die neuen Mitarbeiter allen voran als Unterstützung zu den Stoßzeiten in der Früh und am Abend und, soweit das möglich ist, bei Großveranstaltungen im Einsatz.

    In drei Monaten zum U-Bahnfahrer

    Aufgrund des großen Interesses wurde das Pilotprojekt fortgeführt. Auch heuer werden neue Mitarbeiter gesucht: Im Sommer wird es wieder 12 Ausbildungsplätze für Teilzeit-U-Bahnfahrer geben, die Ausbildung startet am 27. Juli 2022. Die dreimonatige Ausbildung findet in Vollzeit statt, der Dienst wird dann in Teilzeit versehen. Alle Informationen dazu findest Du hier

    Die angehenden Fahrerinnen und Fahrer lernen technische Details zum Fahrzeug und den Strecken, den richtigen Umgang mit Fahrgästen und bekommen umfassende Fahrpraxis im U-Bahn-Simulator sowie auf der Strecke.

    12 Stunden pro Woche mit flexibler Arbeitszeit

    Bewerben können sich ab sofort all jene, die mindestens 21 Jahre alt sind und schon immer ganz vorne in der U-Bahn Platz nehmen wollten. Die Fahrer in Teilzeit müssen mindestens 12 Stunden pro Woche fahren. Die Dienste können von Montag bis Freitag individuell vereinbart werden, Wochenenddienste gibt es derzeit keine. Neben Aufstiegschancen, einem breiten Gesundheitsangebot und Weiterbildungsmöglichkeiten, bekommen Wiener-Linien-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch eine gratis Jahreskarte sowie eine Vergünstigung für das Klimaticket Österreich.

    Großes Interesse vor allem bei Studierenden

    Vor allem bei Studierenden auf technischen FHs und Universitäten sei der Nebenjob als U-Bahn-Fahrer sehr beliebt, informieren die Wiener Linien. In den vergangenen Jahren waren bereits mehr als die Hälfte der Teilzeit-Fahrerinnen und Fahrer Studierende.

    "Mit dem Teilzeit-Modell sprechen wir neue Zielgruppen an. Vor allem Studierende können während ihrer Ausbildung nebenberuflich in einem der größten Klimaschutzunternehmen der Stadt arbeiten. Gleichzeitig hat man einen Teilzeitjob mit Sinn. Mich freut es vor allem, dass gleich viele Frauen und Männer U-Bahn als Nebenjob zum Studium machen", erklärt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

    Technik-Student und Lehramt-Studentin lenken U-Bahn

    Zu den ersten, die nebenberuflich im U-Bahn-Cockpit Platz nahmen, gehört Lehramt-Studentin Nadine Hengelmüller. "Das coolste an meinem Job ist, dass die Arbeitszeiten sehr flexibel sind, die Bezahlung gut ist und wir ein wirklich tolles Team sind. Es macht mir Spaß bis zu 900 Fahrgäste gleichzeitig klimafreundlich ans Ziel zu bringen. Auf den verantwortungsvollen Job wird man in der dreimonatigen Ausbildung super vorbereitet", erzählt sie.

    TU-Student Michael Harrant stieß im Oktober 2021 zu den Wiener Linien. Für ihn ist vor allem die Berufserfahrung ein Vorteil: "Verkehrsplanung ist der faszinierendste Teil meiner Ausbildung. Es ist genial, dass ich neben der wissenschaftlichen Ausbildung bei den Wiener Linien Praxiserfahrung sammeln kann. Nach dem Studium kann ich mir gut vorstellen, mich im Unternehmen weiterzuentwickeln". 

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