Österreich
"Wiener Linien"-Securitys ab Juni mit Bodycams
Das Sicherheits-Team der Wiener Linien soll mit Bodycams ausgestattet werden – "Heute" berichtete. Im Juni startet eine zweimonatige Testphase.
Wie "Heute" exklusiv berichtetet, plant der neue Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eine Sicherheitsoffensive in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese ist Teil von Ludwigs Vorstoß, für ganz Wien eine Hausordnung zu erarbeiten, an die sich alle halten sollen.
Damit die bereits bestehende Hausordnung im Bereich der Wiener Linien eingehalten wird, werden die Mitarbeiter des Wiener Linien-Sicherheitsdienstes bis Ende des Jahres mit Bodycams ausgestattet. Gemeinsam mit Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) machte sich der Stadtchef nun ein erstes Bild von den Geräten im Einsatz.
"Die Wiener Öffis zählen zu den sichersten Orten Wiens. Damit dies auch so bleibt, setzen die Wiener Linien eine Vielzahl von Maßnahmen", betonte Sima. So sei letztes Jahr ein Sicherheits-Team aufgebaut worden, seit August zeigten die derzeit rund 60 Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts Präsenz im Öffi-Netz und sorgten dafür, dass die Hausordnung eingehalten werde.
Bodycams für 120 Mitarbeiter bis Ende 2019
Bis Ende 2019 sollen rund 120 Sicherheits-Mitarbeiter gut sichtbar für die Fahrgäste unterwegs sein. Diese Mitarbeiter sollen nun mit Bodycams ausgestattet werden. Zum Einsatz kommen sollen die Kameras bereits Ende des Jahres. Davor wird getestet: Mit Juni startet ein rund zweimonatiger Probebetrieb.
"Die Sicherheit der Fahrgäste hat Priorität und die vielen gesetzten Maßnahmen der Wiener Linien tragen entscheidend dazu bei, dass sich die Fahrgäste wohl fühlen. Die Sicherheitsteams in den Wiener Linien werden laufend aufgestockt und bestens ausgerüstet, wie in Kürze mit Bodycams, die auch schon bei ÖBB und Polizei erfolgreich im Einsatz sind", betonte Bürgermeister Ludwig.
Öffis sollen sicherste Orte bleiben
Für Öffi-Stadträtin Sima sind die Sicherheitsteams ein Erfolgsmodell, das bei den Fahrgästen sehr gut ankommt: "Damit die Öffis auch künftig die sichersten Orte der Stadt bleiben, investieren wir laufend in die Sicherheit und arbeiten natürlich eng mit der Polizei zusammen. Die Bodycams wirken sowohl präventiv abschreckend als auch deeskalierend und die Aufnahmen erfüllen eine wichtige Dokumentationsfunktion", so Sima.
Zur Herstellersuche startete eine mehrstufige Ausschreibung. Zeitgleich testen die Wiener Linien die unterschiedlichen Modelle hinsichtlich Handhabung, Aufnahmequalität und Auswertung. Die Erfahrungswerte aus dem Testbetrieb fließen dann in die Entscheidungsfindung ein. Im August soll die Ausschreibung abgeschlossen sein und die Bestellung erfolgen.
Hausordnung in den Wiener Linien
Seit dem Start des Sicherheitsdienstes der Wiener Linien haben Mitarbeiter rund 10.000 Fahrgäste angesprochen – in rund der Hälfte der Fälle, weil die Hausordnung nicht eingehalten wurde.
Abseits der Hausordnung wurde das richtige und sichere Verhalten im Zusammenhang mit den Öffis angesprochen. Etwa, dass der Transport von Fahrrädern auf der Rolltreppe aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist. Am häufigsten machten die Sicherheitsteam-Mitarbeiter auf das Verbot von Fahren am Bahnsteig mit Fahrrädern, Scootern, Skateboards usw. aufmerksam, gefolgt von Hunden ohne Maulkorb oder Leine sowie Betteln. Weitere Themen waren der verbotene Konsum von Alkohol oder Zigaretten sowie Lärmen.
Videoüberwachung wird ausgebaut
Neben dem Wiener Linien-Sicherheitsteam soll auch die Videoüberwachung in den Stationen und Fahrzeugen für mehr Sicherheit in den Öffis sorgen. Aktuell liefern rund 12.500 Kameras im ganzen Wiener Linien-Netz Bilder, die im Fall der Fälle von der Polizei ausgewertet werden können. Dies würde immer wieder einen wichtigen Beitrag zur hohen Aufklärungsquote beitragen, heißt es.
In allen 109 U-Bahnstationen und im Großteil der Züge gibt es bereits Videoüberwachung. Nun soll die Anzahl der Videokameras weiter erhöht werden. Heuer werden insgesamt rund 900.000 Euro für rund 1.600 neue Kameras investiert. (lok)