Probleme mit Broker

Wiener macht 65.000 € mit Bitcoins – kriegt nur 24.000

Viel Ärger für einen Wiener: Aus investierten 2.750 Euro wurden 65.000 Euro. Als er seinen Gewinn einstreifen wollte, gab’s das böse Erwachen. 

Claus Kramsl
Wiener macht 65.000 € mit Bitcoins – kriegt nur 24.000
Ein Wiener hoffte auf schnelles Geld durch Bitcoin-Geschäfte.
IMAGO/NurPhoto

Grant statt Gewinn für einen Wiener: Der Mann hatte aus Neugier 250 Euro in Bitcoins investiert. Als die Sache gut lief, leckte er Blut – und schoss nochmal 2.500 Euro nach. Innerhalb von nur eineinhalb Monaten hatte er aufgrund des damaligen Booms bei Crypto-Währungen einen stolzen Gewinn von 65.000 Euro in seiner elektronischen Wallet. Doch der Hobby-Anleger behielt einen kühlen Kopf. Anstatt weiter zu investieren oder auf noch sattere Gewinne zu hoffen, wollte er sich die volle Summe auszahlen lassen.

Online-Broker verlangte heftige Gebühr

Doch damit begann der Ärger: Der Online-Broker, über den er die Transaktion abwickelte, verlangte 20.000 Euro, damit er den Gewinn auf das Bankkonto des Wieners auszahlt. Und es wurde noch schlimmer: Als der Wiener genauer nachfragte, stellte sich heraus, dass der Anbieter keine Versicherung für internationale Geldgeschäfte für den Anleger abgeschlossen habe – und dieser daher noch einmal 21.000 Euro zahlen müsste. Erst dann könne die Gewinnauszahlung erfolgen. So schrumpfte der satte Gewinn von 65.000 auf 24.000 Euro.

Cybercrime Helpline der Stadt Wien als erste Anlaufstelle

Der verärgerte Wiener wandte sich hilfesuchend an die Cybercrime Helpline der Stadt Wien. Dort bekam er eine erste Beratung sowie die Kontaktdaten der richtigen Ansprechpartner bei Polizei, Verein für Konsumenteninformation (VKI) und der zuständigen Ombudsstelle genannt.

Darum wandten sich Betroffene an die Helpline

Seit Oktober 2022 hat Wien auf Initiative der Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) als erste europäische Stadt eine Erstanlaufstelle zum Thema Cybercrime. Sie soll dem steigenden Phänomen der Internet-Kriminalität begegnen sowie Betroffenen mit kostenlosen Erstinformationen und der Vermittlung an die jeweils geeignete, professionelle Beratungsstelle aushelfen. Die Anrufer-Auswertung des ersten Jahres zeigt, wo der Schuh drückt: In 51 Prozent der Fälle war Cyber-Betrug Anlass des Beratungsgesprächs, dazu zählt insbesondere der Verlust von Geld und Daten im Netz. Mit 12 Prozent ist Phishing, das sogenannte password fishing, der zweitgrößte Faktor in den gestellten Hilfeansuchen. Weitere Aspekte sind unter anderem Datenschutz (9 Prozent), Schadprogramme (5 Prozent) und Erpressung (5 Prozent).

Auch in der digitalen Welt spielen Kriminelle stets mit den Sehnsüchten und Ängsten ihrer Opfer
Jörg Neumayer
Digitalisierungsspecher SPÖ Wien

"Auch in der digitalen Welt spielen Kriminelle stets mit den Sehnsüchten und Ängsten ihrer Opfer. Mit der Cybercrime Helpline haben wir eine Stelle etabliert, die die Aufmerksamkeit für das Thema weiter erhöht, Wiener:innen dabei unterstützt etwaige Schäden einzudämmen und für die nächste Attacke besser gerüstet zu sein. Wachsamkeit und Wissen sind dabei unsere wichtigsten Verbündeten, gemeinsam mit den NGOs und NPOs, die über umfassendes Detailwissen verfügen", so Jörg Neumayer, Digitalisierungsspecher SPÖ Wien und Initiator der Cybercrime Helpline.

Die Cybercrime Helpline der Stadt Wien ist unter der Telefonnummer 01 4000-4006 von Montag bis Freitag (werktags) von 7.30 bis 17 Uhr erreichbar.

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