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Wiener "Nichtraucher-Sherriffs" wollen expandieren

Heute Redaktion
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Wer Raucher im Nichtraucherbereich gewähren lässt, verschafft sich einen unfairen Vorteil. Einige Wirte kontrollieren deshalb als "Nichtraucher-Sherriffs" die Konkurrenz. Sie wollen ihre Tätigkeit nun auch auf die Bundesländer ausweiten.

Wer Raucher im Nichtraucherbereich gewähren lässt, verschafft sich einen unfairen Vorteil. Einige Wirte kontrollieren deshalb als "Nichtraucher-Sherriffs" die Konkurrenz. Sie wollen ihre Tätigkeit nun auch auf die Bundesländer ausweiten.

Die "Opfer" der Nichtraucher-Sherriffs nennen die Methoden heuchlerisch. Die Betreiberin der Bettelalm, Jennifer Salchenegger berichtet etwa auf "Ö1", dass die Wirte sich in ihrem Lokal absichtlich im Nichtraucherbereich eine anzünden, nur um sie danach anzuzeigen.

Gäste rauchen trotzdem

Der Wiener Diskothek droht derzeit eine Strafe von 10.000 Euro, schon im März gab es einen Rechtsstreit, bei dem die "Bettelalm" nachgegeben hatte und den Großteil des Lokals zur Nichtraucherzone erklärt hatte. "Das Problem ist, dass ich als Wirtin für die Gesetzesübertretung meiner rauchenden Gäste bestraft werde", so Salchenegger.

Die "Initiative für fairen Wettbewerb in der Gastronomie" weist die Vorwürfe zurück. "Das stimmt so nicht", meint der Anwalt der Initiative, Bernhard Tonninger. Wenn es grobe Verstöße gibt, müsse das Lokal eigens Personal dafür abstellen, um die Gäste zur Einhaltung des Rauchverbots zu zwingen.

Wettbewerbsrecht kommt teurer als Verwaltungsstrafe

Durch das Tolerieren der Raucher würden sich die Lokale einen "unlauteren Wettbewerbsvorteil" verschaffen, deshalb zeigt der Verein nach dem Wettbewerbsrecht an, wo bis zu 100.000 Euro Beugestrafe drohen. 30 Wiener Lokale hat die Initiative so bereits zum Einlenken gebracht.

Kontrolle auch in Bundesländern

Vereinsobmann Peter Tappler will seine Bemühungen unterdessen auf ganz Österreich ausweiten: "Wir haben einige Mitglieder aus den Bundesländern, die rufen an und sagen, die Situation ist untragbar". Er ist Sachverständiger für Innenraumluft und will sich nun dafür einsetzen, damit die Initiative auch in den Bundesländern aktiv werden kann.