Österreich
Wiener Opernsänger arbeitet wegen Corona als Security
Ein durch Corona arbeitslos gewordener Künstler entschied sich zu einem Rollenwechsel: Seit Sommer arbeitet der Wiener Sänger als Sicherheitsmann.
Beruflich war die Pandemie für Opersänger Miki Stojanov ein Paukenschlag: Von einem Tag auf den anderen endete der Kulturbetrieb – statt großer Rollen, wie den Canio aus "Pagliacci" konnte der Tenor nur ein finanzielles Klaglied anstimmen: Von 960 Euro AMS-Geld blieb ihm am Monatsende ein leeres Konto. Auch tosender Applaus aus vollen Sälen fiel trotz Auftritten im Sommer (Open Air, im Video) fortan aus.
Er bewarb sich und bekam Job
Da wusste der Vater eines 5-Jährigen: „Ich muss etwas tun!“ Der gebürtige Nordmazedonier tauschte bunte Kostüme der Dream Opera gegen die graue Uniform der Sicherheitsfirma: Im August bewarb er sich als Security, und bekam den Job – übrigens gemeinsam mit einer Malerin, einem auftragslosen DJ und einem Ex-Fußballspieler.
„"Ich bin mir für nichts zu schade"“
Unglücklich ist er mit seiner Entscheidung nicht: "Eigentlich wäre es ja die Aufgabe der Politik uns Künstlern zu helfen. Aber jammern und nichtstun war für mich keine Option – deshalb habe ich mich für diesen radikalen Rollenwechsel entschieden", sagt er im "Heute"- Gespräch und stellt klar: "Ich bin mir für nichts zu schade". Dauerlösung soll die neue 30-Stunden-Stelle als Portier aber keine sein: Außerhalb der Arbeit übt er weiter fleißig Arien für die Zeit nach Corona und betreibt nebenher auch noch eine Homepage mit Musiklehrervermittlung für Online-Unterricht.