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Wiener Philharmoniker in Belgien eingeschneit

Heute Redaktion
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Die Rückkehr des Winters hat zahlreiche Autofahrer ind England sowie im Nordwesten Frankreichs in ihren Fahrzeugen überrascht. Mehrere hundert Menschen wurden auf den Autobahnen eingeschneit. In Großbritannien mussten die Leute bis zu 12 Stunden in der Nacht auf Rettung warten. Auch in Österreich soll es bald wieder ein Schneechaos geben.

Die Rückkehr des Winters hat die Wiener Philharmoniker in Belgien gestoppt. Zahlreiche Autofahrer in England sowie im Nordwesten Frankreichs in ihren Fahrzeugen überrascht. Mehrere hundert Menschen wurden auf den Autobahnen eingeschneit. In Großbritannien mussten die Leute bis zu 12 Stunden in der Nacht auf Rettung warten. In Frankreich rutschte sogar ein Flugzeug von der Fahrbahn. Auch Deutschland wurde vom Schnee nicht verschont und in Österreich soll es ebenfalls bald wieder ein Schneechaos geben.

Der Winter hat England fest im Griff. Vor allem der Süd-Osten leidet unter dem momentanen Schneechaos. Dort steckten hunderte Autofahrer fast 12 Stunden lang in ihrem Auto auf der Autobahn fest und hofften bei minus drei Grad auf Hilfe.

Chaos in Frankreich

Doch auch Frankreichs Verkehr steckt im Schnee fest. Auf der Nationalstraße 13 zwischen Saint-Joseph und Cherbourg waren etwa 200 bis 300 Menschen mit ihren Autos eingeschneit.

Viele Autofahrer hätten ihre Fahrzeuge verlassen, um sich in Gebäuden in Sicherheit zu bringen. Öffentliche Einrichtungen seien geöffnet worden, zahlreiche Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz.

Infolge des Schneechaos' bleibt der Bahn-Fernverkehr im Norden Frankreichs bis Mittwoch unterbrochen. Wegen des Wetters werde bis Mittwoch früh kein Hochgeschwindigkeitszug TGV, kein Thalys und kein Eurostar auf der Linie fahren, sagte ein Sprecher des staatlichen Bahnunternehmens SNCF am Dienstag im nordfranzösischen Lille. SNCF-Chef Guillaume Pepy sagte in Paris, es sei im französischen Bahnverkehr auch am Mittwoch noch "keine Rückkehr zur Normalität absehbar". Für gestrandete Reisende kündigte der SNCF-Chef Übernachtungshilfe an.

Philharmoniker sitzen fest

In Belgien waren die Wiener Philharmoniker am Dienstag vom Schneechaos in Westeuropa betroffen. Wie "Ö1" berichtete, saß das Orchester in Belgien fest, da der Hochgeschwindigkeitszug "Thalys" nach Paris lahmgelegt war. Ein für den Abend geplantes Konzert musste deswegen abgesagt werden.

Doch auch im Luftverkehr gibt es wegen den vielen weißen Flocken Chaos. Einer der Betroffenden ist Rennfahrer Alexander Wurz, welcher über Twitter verkündet: "Guter Start in die Formel 1 Saison, erster Flug von Nizza nach Paris gestrichen, was jetzt? Lange Schlange vor dem Air France Schalter".

Wurz nimmt es mit Humor, denn nun kann er einen Tag länger daheim bleiben. Deshalb akzeptiert er den Flugausfall.

Andere finden es wohl nicht so lustig: Wegen der starken Schneefälle ist am Pariser Flughafen Orly ein Flugzeug mit 140 Menschen an Bord von der Piste gerutscht.

Die Maschine der Fluggesellschaft Tunisair sei bei der Landung um 11.15 Uhr verunglückt, hieß es am Flughafen Orly. Es habe "keine Verletzten" gegeben. Grund seien die schlechten Wetterverhältnisse gewesen.

Nach Angaben eines Sprechers der Pariser Flughäfen wurden die Passagiere sicher aus der Maschine gebracht. Nach seinen Angaben war die genaue Ursache des Unglücks noch unklar; der Pilot sollte dazu befragt werden.

In der westfranzösischen Bretagne sowie in Teilen der Normandie waren fast 70.000 Menschen ohne Strom.

In der Region Nord-Pas-de-Calais an der Grenze zu Belgien waren am Morgen etwa 1.800 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, wie der Netzbetreiber ERDF mitteilte. Stromleitungen brachen dort unter der Last des Schnees und wegen der stürmischen Winde zusammen.

  

Eis in D

Heftiger Schneefall und eisige Temperaturen - der "Märzwinter" breitet sich in ganz Deutschland aus. Am Dienstag bekamen der Westen und die Mitte eine kräftige Ladung Schnee ab, im Norden herrschten durchwegs Minustemperaturen, nur im Süden zeigte das Thermometer immer noch Plusgrade. Auch dort zieht im Laufe der Woche Frost ein. Erst am Wochenende erwarten die Meteorologen eine leichte Milderung - aber nach richtigem Frühling sieht das auch noch nicht aus. Die Entwicklung der Pflanzen ist gestoppt.

Frankfurt: 161 Flüge gestrichen

Wegen des Wintereinbruchs sind am Frankfurter Flughafen am Dienstag bisher 161 Flüge gestrichen worden. Ob noch weitere hinzukämen, hänge von der weiteren Entwicklung des Wetters ab, sagte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport. Wegen des dichten Schneetreibens müssten die Start- und Landebahnen immer wieder geräumt und die Flugzeuge enteist werden. Das führe auch zu zahlreichen Verspätungen.

Nach Ö kommt Schnee

Von Mittwoch auf Donnerstag soll auch Österreich vom Schnee heimgesucht werden. Ob es so schlimm wird, wie in England und Frankreich bleibt abzuwarten. Doch die Winterkleidung sollte auf jeden Fall nochmals ausgepackt werden, denn der Frühling lässt noch etwas auf sich warten.

Ob viel Schnee oder wenig - ungemütlich wird es in der zweiten Wochenhälfte wohl in ganz Österreich. Windböen bis 90 km/h im Osten, Regen im Westen und Süden, von Sonne keine Spur. Doch es scheint lediglich ein "kurzer, heftiger Gruß vom Winter" zu sein, wie es der ZAMG-Meteorologe formulierte. Denn am Freitag, spätestens am Samstag, sollte der wenig frühlingshafte Spuk schon wieder vorbei sein.

Ab Freitag beginnt sich die Strömung nämlich wieder zu drehen, es wird milder, Föhn drängt nach Österreich. Am Samstag sind vor allem im Westen schon wieder bis zu 14 Grad möglich, und auch im Osten klettern die Werte auf bis zu zehn Grad. Was dort allerdings erhalten bleibt, ist überaus lebhafter Wind.