Österreich

Wiener Richter verlas "Heute"-Artikel vor Gericht  

Eine Wienerin verlor ihre Wohnung nach Streit mit dem Vermieter. Dann rächte sie sich, hinterließ ein Trümmerfeld. Vor Gericht war "Heute"  Thema.

Christian Tomsits
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Die Mieterin mit ihrem Anwalt Roman Tenschert (l.)
Die Mieterin mit ihrem Anwalt Roman Tenschert (l.)
privat

Wegen einer überschießenden Reaktion musste Karolin P. am Donnerstag in Wien vor Gericht: Wie berichtet, war die Frau nach einem langen Streit mit dem Vermieter aus ihrer geliebten Wohnung in Wien-Neubau geflogen. Doch zuvor ließ sie ihrer Wut darüber freien Lauf. 

Richter hörte sich Ausführungen an...

Mit Kaltasphalt, Spezialkleber und viel Zerstörungswut machte sie aus der von ihr renovierten Wohnung ein Schlachtfeld. "Wie ich schon in "Heute" gelesen habe, hatten Sie viel Geld in die Wohnung gesteckt", zeigte sich der Richter bestens auf die Verhandlung vorbereitet. Geduldig hörte er sich Rechtfertigungen von Karolin P. und ihrem Anwalt Roman Tenschert an.

...dann las er die "Heute"-Zeile vor

"Als ich einzog, waren weder Leitungen, Türen, noch Bad und Küche da. Ich habe alles renoviert, für wie viel weiß ich nicht mehr." – "Hier steht, dass Sie 100.000 Euro investiert haben" verlas der Richter den "Heute"-Bericht. Warum sie nichts davon zurückforderte? "Ich will keinen Cent von diesen Leuten", so die Angeklagte. Das nicht rechtskräftige Urteil: Sechs Monate bedingte Haft für "nur" 50.000 Euro Schaden und eine unbedingte Geldstrafe von 960 Euro.

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    So sahen die Zimmer aus, als P. (l.) sie bewohnte. 
    So sahen die Zimmer aus, als P. (l.) sie bewohnte.
    Helmut Graf