Politik

Wiener Schulen: Kein Platz für Deutschklassen

41 Schulen in Wien werden voraussichtlich nicht über genügend Platz verfügen, um die für Herbst geplanten Deutschförderklassen umzusetzen.

Heute Redaktion
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Wien schlägt Alarm: 41 Schulen fehlt angeblich der Platz zur Umsetzung der neuen Deutschförderklassen.
Wien schlägt Alarm: 41 Schulen fehlt angeblich der Platz zur Umsetzung der neuen Deutschförderklassen.
Bild: iStock

Wiens Bildungsstadrat Jürgen Czernohorszky (SP) warnt eindringlich vor einer Explosion des Platzbedarfs an Wiener Schulen angesichts der ab Herbst kommenden separaten Deutschförderklassen. "„Für Wien werden im nächsten Schuljahr 300 Deutschklassen gegründet werden müssen. Wir haben eine Einigung mit dem Ministerium, das an allen Standorten, wo sich das räumlich nicht ausgeht, möglich sein wird, das integriert stattfinden zu lassen", erklärte der Stadtschulrat jetzt gegenüber "Wien heute"

41 Schulen fehlt der Platz zur Umsetzung

Prizipiell lasse die Stadt Wien gerade jetzt im Sommer 108 neue Klassenräume errichten, 17 Schulen bekommen gar ein neues Schulgebäude. Folgt man der Argumentation von Stadtrat Czernohorszky, dann werden allerdings an 41 verschiedenen Schulen in Wien auch weiterhin nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Neue Klassenräume bräuchten zudem eine Vorlaufzeit von ungefähr zwei Jahren, ergänzt Czernohorszky.

Bauarbeiten in Schulen sind "irrsinnig schwer"

Die Problematik wird durch die Tatsache erschwert, dass Um- oder Ausbauten von Schulen oftmals mit enormen technischen und organisatorischen Schwierigkeiten verbunden sind. Architekt Friedemann Silveri bringt dies auf den Punkt, wenn er sagt: "Die Schulen stehen so dicht im verbauten Gebiet, die Widmung gibt das nicht her. Ich kann nicht auf ein Nachbargrundstück ausweichen oder irgendwie aufstocken - da hätte die Statik was dagegen. Also es ist wirklich irrsinnig schwer."

Umbauten in Schulen dauern oft jahrelang

Um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören fokussieren sich die Bauarbeiten außerdem auf die wenigen Sommermonate. Das hat aber die logische Konsequenz, dass sich größere Bauprojekte schnell über mehrere Jahre hinweg dahinziehen können. Ein Paradebeispiel für dieses Phänomen ist beispielsweise die Volksschule und neue Mittelschule Brüßlgasse in Ottakring. In dieser Schule wird seit 2011 gebaut, aber eben nur in den Sommermonaten. Diesen Herbst, pünktlich zum Start der neuen Deutschförderklassen, soll der Umbau an der Ottakringer cshule dann aber endgültig abgeschlossen werden. (mat)