Politik

Wiener SPÖ druckte schon Siegerplakat für Schieder

Posse einen Tag vor der Abstimmung über den neuen Chef der Wiener SPÖ. Die Roten wollten Siegerplakate für beide Kandidaten drucken - das kam raus.

Heute Redaktion
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981 Delegierte entscheiden Samstag, weg Michael Häupl als Wiener SPÖ-Chef und dann im Mai als Wiener Bürgermeister nachfolgen soll. Michael Ludwig gilt als Favorit, Andreas Schieder als Außenseiter, aber Chancen werden beiden eingeräumt.

Die SPÖ löste das Dilemma so, oder besser gesagt, wollte es so lösen: Man druckt Siegerplakate (gedacht vor allem für die Straßenkästchen der Partei) für beide Kandidaten, damit wäre man ja auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Also wurden die Plakate für Schieder in Auftrag gegeben, gedruckt - dann sollte Ludwig folgen. Aber der wollte nicht.

In einer Aussendung stellte Ludwig Freitag fest. "Aus Respekt vor den Delegierten und Mitgliedern der SPÖ Wien habe ich entschieden, der Vorgehensweise der Landespartei nicht zuzustimmen. Ich habe das auch mit dem Hinweis, dass ich der Entscheidung der Delegierten am 27. Jänner auf keinen Fall vorgreifen – und auch keine unnötigen Kosten verursachen – möchte, der Landespartei mitgeteilt. Ich war in die Entwicklung des zeitlichen Ablaufs und in den Produktionsprozess nicht involviert. Der Vorschlag dafür kam aus der Landesparteizentrale".

Nun also gab es rund 3.000 Plakate mit dem Sieger Schieder (gedruckt laut "Krone" am 19. Jänner) und 0 Plakate mit dem Sieger Ludwig (gedruckt nie). Lösung: Die Schieder-Plakate wurde vernichtet. Gewinnt er, müssten sie also neu gedruckt werden.

(red)