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Wiener Start-Up bekämpft Viren mit Zucker

Heute Redaktion
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Ein MedUni Wien Start-Up entwickelt Zucker-Therapien gegen Viruserkrankungen.
Ein MedUni Wien Start-Up entwickelt Zucker-Therapien gegen Viruserkrankungen.
Bild: iStock

Virusinfektionen sind derzeit aktueller denn je, nicht nur das Coronavirus oder die Influenza sind ständig in den Nachrichten, es ist aber auch Schnupfenzeit.

Ein Start-Up der Medizinischen Universität Wien, "G.ST Antivirals GmbH" hat nun herausgefunden, wie man das Rhinovirus stoppen und damit den Schnupfen künftig bekämpfen könnte.

Zuerst Schnupfen, dann Corona

Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und sind daher grundsätzlich abhängig von einer Versorgung durch die Wirtszelle, um Bausteine für ihre Vermehrung zu erhalten. Nachdem die Virusvermehrung einen extrem hohen Nährstoffbedarf nach sich zieht, haben Viren Strategien gefunden, die Wirtszellen zur vermehrten Nährstoffaufnahme zwingen.

"Nachdem alle Viren auf den Wirtszellmetabolismus angewiesen sind, arbeiten wir derzeit auch verstärkt an der Erprobung dieser Therapiestrategien gegen andere Viren, wie z.B. Coronaviren", sagen die Forscher.

Zucker gegen den Schnupfen

Diesen Umstand machen sich die Forscher von G.ST Antivirals zunutze, um Therapien zu entwickeln die den Zugang des Virus zu den Stoffwechselprodukten der Wirtszelle unterbinden. Das erste Virus, bei dem das Gründerteam dieses Konzept anwenden konnte, ist das Rhinovirus, der Erreger des Schnupfens. Im Rahmen von Studien konnten sie herausfinden, dass das Virus besonders empfindlich drauf reagiert, wenn man seine Zuckerverwertung hemmt.

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"Aus diesen Konzepten heraus hat unser Team eine stark wirksame Substanz gegen Rhinoviren identifiziert, die 2-Deoxyglukose. Diese hemmt die Zuckerverwertung der Wirtszelle und hungert so das Virus innerhalb der Zelle aus", erklären Guido Gualdoni (Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien) und Johannes Stöckl (Institut für Immunologie der MedUni Wien).

Nachdem bereits viele Daten zur guten Verträglichkeit der Substanz vorliegen, will G.ST Antivirals noch im Jahr 2020 mit einer klinischen Testung des Moleküls am AKH Wien bzw. an der MedUni Wien beginnen. So könnte die Substanz mit einer für ein Arzneimittel außergewöhnlich kurzen Zeit Marktreife erlangen.

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