Wiener U-Bahnfahrer von Hooligans bespuckt und attackiert

Das 336. Wiener Derby endete, wie schon die sechs letzten Derbys endeten: Mit einem Unentschieden. Es war sogar das vierte 1:1 in Folge. Abseits des Platzes kam es allerdings zu mehreren erschütternden Vorfällen.
Um Konflikte zu Vermeiden, stand die Wiener Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Sogar die beiden Wasserwerfer und die Hundestaffel wurden nach Wien-Favoriten beordert, um im Ernstfall einschreiten zu können. Beim Fanmarsch des SK-Rapid kam es naturgemäß zum massiven Einsatz von Pyrotechnik.
Rapids größter Derby-Marsch seit Jahren im Video >>
U-Bahnfahrer attackiert
Besonders heftig war allerdings ein Vorfall bei der Anreise in den Öffentlichen Verkehrsmitteln: Wie die Wiener Polizei mitteilt, wurde durch einen derzeit unbekannten Tatverdächtigen ein U-Bahnfahrer der Wiener Linien, der sich in der Fahrerkabine befand, bespuckt und mit einer Dose beworfen.
Während des Spiel war es wieder der Rapid-Sektor, der für Unmut in den sozialen Netzwerken sorgte: Ein großes Banner benutzte "schwul" als Schimpfwort. Zeitgleich sollen politisch links eingestellte Fans unter Androhung von Gewalt von Hooligans aus dem Sektor geworfen worden sein.
Hetzjagden
Nach dem Spiel ging es ähnlich weiter. "Im Zuge des Abstroms der Zuschauer soll es zu mehreren gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fangruppierungen gekommen sein. Bisher wurden der Polizei vier verletzte Personen gemeldet", so die Polizei.
Das deckt sich mit den Schilderungen mehrerer "Heute"-Leser. Ein Video zeigt etwa dutzende Rapid-Fans, die ungeordnet durch die Straßen ziehen und plötzlich zwei Fans der Wiener Austria erblicken. In zigfacher Überzahl gehen sie auf die beiden Männer los, schlagen sie zu Boden, treten auf sie ein und rauben ihnen ihre Habseligkeiten. Erst, als Polizeisirenen ertönen, ergreifen sie die Flucht.
Nichtsdestotrotz: "Die Polizei war mit ausreichend Beamten im Einsatz so dass die verkehrspolizeiliche sowie ordnungsdienstliche Aufgabenerfüllung gewährleistet werden konnte", heißt es in einer Aussendung abschließend.
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