Wien

Masken-Gegner stürmen am Samstag die Wiener Öffis

Ein dubioses Bündnis und die MFG rufen dazu auf, am Samstag ohne Maske U- und Straßenbahnen zu fahren. Polizei und Wiener Linien sind alarmiert.

Leo Stempfl
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Die Securitys der Wiener Linien werden am Samstag wohl alle Hände voll zu tun haben.
Die Securitys der Wiener Linien werden am Samstag wohl alle Hände voll zu tun haben.
Helmut Graf (Archivbild)

"Ich komm aus NÖ mit Freunden", "finde ich super", "immer und überall ohne Maske der Scheiss muss ein Ende haben". Seit einigen Tagen verbreitet sich ein Flyer in den sozialen Netzwerken, alleine auf Telegram sahen ihn zigtausende Nutzer. Die Reaktionen darauf sind sichtlich positiv und lassen regen Zulauf zur Aktion vermuten.

Wer am Samstag, dem 7. Mai, in Wien unterwegs ist, unter Umständen als Angehöriger einer Risikogruppe oder mit vulnerablen Angehörigen mit der U-Bahn einen Ausflug machen will, wird dort eine böse Überraschung erleben. Militante Impf- und Maßnahmen-Gegner wollen, zumeist in Gruppen und aus den Bundesländern nach Wien reisen, um dort ohne Maske mit den Öffis zu fahren.

"Ziviler Ungehorsam"

"Es muß endlich einmal der zivile Ungehorsam begonnen werden", kommentiert ein Sympathisant. Der Aufruf, ausgehend von einem erstmals in Erscheinung tretenden "Komitee zur Aufhebung der Maskenpflicht", wird über die Kanäle bekannter Szene-Größen verbreitet. Die Partei MFG postet den Flyer ebenso, erntet dafür rund 500 positive Reaktionen, 25.000 Aufrufe generierte das Posting.

"Wir fahren ohne Maske in U-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen und Zügen. Allein, zu zweit, zu dritt, zu vielen." Man will damit ein Zeichen für die "Freiheit" setzen, die durch ein Stück Stoff offenbar zu stark eingeschränkt wird. "Weil wir es so wollen", wird am Flyer erläutert.

Wiener Linien kontrollieren, 50 Euro Strafe

Selbstverständlich verstößt das Maskenlose Öffi-Fahren nicht nur gegen die Hausregeln der Wiener Linien, sondern auch gegen die aktuelle Corona-Verordnung. Dort werde Masken nur mehr dort vorgesehen, wo unweigerlich auch besonders durch das Coronavirus gefährdete Personengruppen hin müssen – heißt in Öffis, Supermärkten, Apotheken, etc. Überall sonst ist die Maske bereits Geschichte.

Wiener Linien und Polizei sind in der Causa bereits informiert. "Wie auch an allen anderen Tagen werden wir auch am Samstag kontrollieren", sichern die Wiener Linien zu. Man sei in enger Abstimmung mit der Polizei. Die Beförderungsbedingungen sehen eine "Straf-Gebühr" in Höhe von 50 Euro vor, wenn man ohne Maske hinter den Entwertungssperren oder in Fahrzeugen erwischt wird.

Polizei warnt: Anzeige droht

"Da auch Soziale Medien genau beobachtet werden, ist uns dies natürlich nicht entgangen", sagt die Landespolizeidirektion Wien auf "Heute"-Anfrage. Öffis, allen voran die U-Bahnen, seien immer im Fokus der Polizei. "Die Wiener Bereitschaftseinheit wird, wie jedes Wochenende, ein besonderes Augenmerk auf diese Bereiche legen."

Erwischt man Personen ohne Maske an Orten, wo die Verordnung das vorschreibt, wird entweder ein Organmandat über 90 Euro gestellt oder eine Anzeige geschrieben, bei der die Strafhöhe vom Magistrat der Stadt Wien bestimmt wird.

Besorgte Fahrgäste können den Polizeinotruf 133 und/oder Mitarbeiter der Wiener Linien verständigen. Ein eigenes Einschreiten wird nicht empfohlen, immerhin kommt es immer wieder zu Prügel-Attacken und gewalttätigen Auseinandersetzungen im Zuge von Masken-Streits.

MFG-Anhänger äußern Bedenken

Selbst unter dem Aufruf der MFG-Partei äußern einige Anhänger Bedenken. "Ich bin voll auf eurer Seite aber ob das so schlau ist? Rein rechtlich gesehen und strafrechtlich betrachtet. 😬", schreibt einer. "Als Partei, die sich damit rühmt, die Rechtstaatlichkeit in Österreich wieder herstellen zu wollen, würde ich solche Aufrufe zum Verstoß gegen bestehende Verordnungen tunlichst unterlassen!" wirft ein anderer ein.

In den Kommentaren stoßen diese Äußerungen auf harschen Gegenwind. "Sei nicht so feig", kommt als Antwort.

Auf Website, Facebook und Instagram der MFG ist der Flyer übrigens nicht zu finden. Ernsthafte Folgen muss die Partei als Verbreiter des Aufrufs ohnehin nicht befürchten. "Ein strafbarer Tatbestand ist nicht ersichtlich", so die Wiener Polizei.

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