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Wiener wiehern über Straßen-Fehler in Döbling

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Richard Huda/Caritas Wien

Auf Twitter wiehern die Wiener, seit die ersten Fotos der Straßenschilder am "Leopold-Unger-Platz" kursieren. Peinlich, peinlich: Der Namensgeber des Straßenstücks ist Prälat Leopold Unga(!)r.

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Gemunkelt wurde ja schon lange, dass die Geschäftsführung des Kurier Anstoß daran nahm, in die Muthgasse umziehen zu müssen. Denn dort sitzt, wie man weiß, schon die Redaktion der "Krone". Fakt ist, dass das Stück Muthgasse vor dem Kurier-Gebäude seit einigen Tagen Leopold-Unger-Platz heißt.

Wie der Kurier stolz berichtete, sollte am Dienstag Bürgermeister Michael Häupl vorbeischauen, . Ebenfalls im Bericht steht, dass der Platz zu Ehren des 1992 verstorbenen, österreichischen Prälaten Leopold Ungar, Präsident der Caritas der Erzdiözese Wien, getauft wird. Nach ihm ist seit 2004 ein Journalistenpreis benannt.

Unger: Korrespondent in Kuba, Journalist für Arbeiterzeitung

Leopold Unger, wie am Straßenschild steht, war zwar auch Journalist, allerdings weder Wiener, noch Prälat. Stattdessen war er aus Polen. Jüdischer Abstammung, musste er aus seinem Heimatland fliehen, arbeitete zwischenzeitlich als Auslandskorrespondent in Kuba und bei der polnischen Arbeiterzeitung "Zycie Warszawy" und schrieb bis ins hohe Alter polemische Artikel bis er 2011 in Brüssel verstarb.

Lang wird der falsche Ortsname nicht bestehen bleiben - die Schilder sollen noch am Dienstag überklebt werden, um den Irrtum vorerst zu verbergen. Die richtige Beschriftung "Leopold-Ungar-Platz" soll dann Anfang nächster Woche angebracht werden.

"Es gibt bezüglich Straßenschilder eine längere Kette von Zuständigkeiten", hieß es in einer schriftlichen Mitteilung der zuständigen Straßenverwaltungs-Abteilung im Rathaus. Nachsatz: "Der Fehler liegt im gegenständlichen Fall nicht im Bereich des Magistrats."

nicht so empfindlich! In Wien wird aus Prälat Ungar bald mal Prolet Unger

— Christian Schwei (@ctschwei)


Hoppla! :-/
— ÖVP Wien (@oevpwien)


Prälat-Ungar-Platz statt Muthgasse für Kurier: die Mediaprint-Straße muss zerschlagen werden.
— Stefan Kappacher (@KappacherS)