Österreich-News

Wiener wird Klimaanlage verboten: "Ich soll ausziehen"

Ein Wiener kann keinen kühlen Kopf mehr bewahren: "Es hat über 30 Grad, trotzdem wird mir eine Klimaanlage verboten," erzählt er gegenüber "Heute".

Amra Duric
Teilen
Selbst nach 23 Uhr hat es bei dem Wiener 30 Grad in der Wohnung.
Selbst nach 23 Uhr hat es bei dem Wiener 30 Grad in der Wohnung.
privat

Selbst wenn es an manchen Sommertagen abkühlt, ist die Hitze in der Wohnung von Michael P. überwältigend. Seit zehn Jahren wohnt der 44-Jährige mit seiner Familie in dem Haus in Wien. "Wir sind im Dachgeschoß. In den vergangenen Jahren ist die Hitze extrem geworden. Es belastet die ganze Familie", erzählt er im Gespräch mit "Heute".

Ähnlich geht es Familie A. Seit Jahren wollen die Wiener auf eigene Kosten eine Klimaanlage einbauen lassen, der Vermieter erlaubt dies jedoch nicht – "Heute" berichtete. Nun liegt die Klima-Causa am Obersten Gerichtshof. Soweit will Michael P. jedoch nicht gehen. "Ich hatte auch Unterstützung von der Mietervereinigung. Mir wurden Schallschutznachweise aufgetragen, die ich auf eigenen Kosten eingeholt habe. Die Schlichtungsstelle hat auch meinen Antrag überprüft und für positiv genehmigt. Wiener Wohnen ist anschließend vors Gericht gezogen, hier sind wir dann aufgrund der Kosten ausgestiegen."

Auszug für Familie nicht möglich

Hohe Kosten hat Michael P. dennoch: "Die Stromrechnung ist im Sommer 200 Euro höher. Trotz Außen- und Innenbeschattung, mobiler Klimageräte in drei Räumen und regelmäßigem Lüften kühlt es nie unter 29 Grad ab. Es betrifft mittlerweile auch unsere Gesundheit. Die Räume erhitzen sich dermaßen, dass schlafen fast unmöglich ist."

Laut dem 44-Jährigen erklärte Wiener Wohnen, dass er einen Ventilator aufstellen oder in eine andere Wohnung ziehen solle. "Das ist für uns nicht möglich. Im gleichen Haus wohnen die Schwiegereltern. Mein Schwiegervater ist ein Pflegefall, meine Schwiegermutter hat gerade erst Brustkrebs besiegt. Die brauchen uns."

Die Kosten für das neue Klimagerät würden sich laut dem Wiener auf 3.000 Euro belaufen. "Die würden wir auch selbst zahlen. Es handelt sich um ein Innen- und ein Außengerät. Sogar das Magistrat hat gesagt, dass dies das Stadtbild nicht stören würde, weil die Klimaanlage in den Innenhof geht."

Auf "Heute"-Anfrage erklärte Wiener Wohnen: "Wir werden die Sachlage prüfen."