Herr B. Bogdanovic (48) wollte an einem Dienstag Anfang Februar am Meiselmarkt einkaufen gehen. Am Weg dorthin rauchte sich der Wiener noch genüsslich eine Zigarette an und warf diese allerdings auf den Gehsteig. Aus der Ferne forderte ihn dann ein Mann auf, sofort stehenzubleiben. Der 48-Jährige war völlig perplex und wusste zuerst nicht, was der Unbekannte von ihm wollte.
Wie sich rasch herausstellte, handelte es sich dabei um einen Wastewatcher. Die weggeworfene Tschick sollte Herrn Bogdanovic teuer zu stehen kommen: Wenn er für sein Vergehen sofort bezahlt hätte, wäre die Sache mit einem Fünfziger aus der Welt geschafft.
Doch der Wiener hatte nur 50 Euro für seinen Einkauf mitgenommen. "Ich bat den Wastewatcher mir das nicht anzutun und doch bitte ein Auge zuzudrücken", erzählt der 48-Jährige im "Heute"-Talk. Allerdings gab es an dem Tag keine Gnade für ihn: Der Müll-Sheriff zeigte den Wiener schließlich an.
„"Für den Tschick soll ich jetzt 310 Euro bezahlen. Na is des normal?"“B. Bogdanovic
Einige Wochen später flatterte die Strafanzeige ins Postkasterl des Herrn Bogdanovic. Beim Öffnen des Briefs traf ihn fast der Schlag: "Für den Tschick soll ich jetzt 310 Euro bezahlen. Na is des normal?" Tatsächlich strafte das Magistrat den weggeworfenen Zigarettenstummel mit 100 Euro. Hinzu kam, dass dieser nicht beseitigt wurde – das kostete nach dem Wiener Reinhaltegesetz zusätzlich 210 Euro. Für den 48-Jährigen eine bittere Pille zum Schlucken.