Veloce-Kuriere

Wiener wütet: "Depperte Lastenräder parken Meidling zu"

In Meidling verärgert Lastenräder zahlreiche Anrainer, weil sie die Parkplätze im Grätzel verstellen. Auch der Bezirksvorsteher ist unglücklich.

Maxim Zdziarski
Wiener wütet: "Depperte Lastenräder parken Meidling zu"
Anrainer wütet: "Die Lastenräder nehmen uns die Parkplätze weg."
Leserreporter

Rund um die Tivoligasse verstellen zweispurige Lastenräder der Firma Veloce das Grätzel. Bei den ohnehin schon raren Parkplätzen sorgt das für eine zusätzliche Anspannung der Situation in Meidling. Die Gefährte der Kuriere sind rein rechtlich gesehen Fahrräder und können daher auch überall parken und gegen Einbahnen fahren. Für die Anrainer ein Umstand, der nicht mehr haltbar ist. "Die depperten Räder parken uns hier alles zu, zahlen müssen die aber für ihre Stellplätze nichts", wütet ein verärgerter Bewohner im "Heute"-Talk. 

Grätzelkuriere als Zukunftskonzept

Die sogenannten Cargo-Scooter werden zur emissionsfreien Zustellung von Paketen verwendet. Die Betreiberfirma Veloce wirbt damit, dass die elektrischen Kleinsttransporter, trotz des hohen Ladevolumens, um einiges kleiner sind als herkömmliche Transporter. Das sei in Ballungszentrum von großem Vorteil. Geht der Plan von Veloce auf, so sollen die Scooter Schritt für Schritt herkömmliche Klein-Lkw ersetzen.

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    Anrainer wütet: "Die Lastenräder parken das Grätzl zu."
    Anrainer wütet: "Die Lastenräder parken das Grätzl zu."
    Leserreporter

    Grätzelkuriere, die in der unmittelbaren Umgebung wohnen, sollen emissionsfrei Pakete ausliefern und so Arbeitswege und Umweltbelastungen minimieren. Was in der Theorie gut klingt, sorgt im realen Leben jedoch für Probleme bei den Anrainern: Diese können ihre Autos nämlich nicht mehr wie gewohnt abstellen und drehen so ihre Runden auf der Suche nach einem freien Parkplatz. 

    Die Lage vor Ort ist auch für mich nicht zufriedenstellend.
    Wilfried Zankl
    Bezirksvorsteher Meidling

    Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ) ist mit der derzeitigen Situation alles andere als zufrieden. Im "Heute"-Talk erklärt er, dass derzeit rechtlich keine Handhabe bestehe, um gegen die Lastenräder vorzugehen. Ein Fahrrad könne man eben nicht von einem Parkplatz verbannen. "Die Lage vor Ort ist auch für mich nicht zufriedenstellend", erklärt Zankl.

    Er möchte eine Lösung finden und sei diesbezüglich bereits in engem Austausch mit der Stadt Wien. Wenn sich die Lastenräder nämlich tatsächlich in der ganzen Stadt ausbreiten sollten, dann müsse definitiv eine eigene und rasche Regelung her. "Ich werde an der Sache dranbleiben", versichert er gegenüber "Heute". Bis es soweit ist, werden die parkplatzsuchenden Anrainer rund um die Tivoligasse weiterhin vor sich hin granteln müssen. 

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