Wienerin (20) zu Tode vergewaltigt: Sie flehte um Gnade

Die schreckliche Tat hatte sich in der Nacht von 18. auf den 19. Juni 2022 in einer Wohnung im 21. Wiener Gemeindebezirk ereignet. Die 20-jährige Samantha F. hatte sich an diesem Tag mit dem Erstangeklagten Fabian W. in seiner Wohnung in Floridsdorf verabredet.

Laut der nun vorliegenden Anklageschrift soll die junge Frau den 25-Jährigen noch von einer Firmenfeier abgeholt haben. Als sie anschließend in der Wohnung ankamen, floss Alkohol. Zu diesem Zeitpunkt befand sich auch der 30-jährige Zweitangeklagte Manuel H. in der Wohnung des 25-Jährigen. Gemeinsam tranken sie dann alkoholische Getränke.

Mit Antenne und Whiskey-Flasche verletzt

Danach soll es laut Anklage zwischen den beiden Angeklagten zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen sein! Die beiden Männer gingen auf Samantha F. los und missbrauchten sie eine Stunde lang auf fürchterlichste Weise. Sie verletzten die junge Frau mit diversen Gegenständen, darunter eine 38 Zentimeter lange Antenne sowie mit einer Whiskey-Flasche im Intimbereich.

Einer der beiden Verdächtigen soll während des Missbrauchs "fester, fester" geschrien haben. Die 20-Jährige schrie laut um Hilfe und bettelte – doch Fabian W. und Manuel H. hörten einfach nicht auf. Samantha F. überlebte das Martyrium nicht – die junge Frau verblutete.

Die beiden Männer holten erst am nächsten Tag Hilfe, obwohl sich Manuel H. in der Tat-Nacht von der Rettung vor Ort eine Fußverletzung behandeln ließ. Für Samantha F. kam dann jede Hilfe zu spät. Es konnte nur noch der Tod der jungen Frau festgestellt werden. Rund ein halbes Jahr nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft nun Mordanklage gegen die beiden Männer erhoben.

Anwältin Wagner: "In Sog des Bösen geraten"

Star-Anwältin Astrid Wagner verteidigt den Erstangeklagten und spricht von einem "abscheulichen Fall". Die Juristin besuchte Fabian W. am Donnerstag in der Justizanstalt Wien-Josefstadt und informierte ihn über die 32-seitige Anklageschrift. "Mein Klient ist erschüttert über den Tod seiner Freundin. Er ist an jenem Abend in einen Sog des Bösen hineingeraten, hat mit der Vergewaltigung aber nichts tun." Der 25-Jährige werde sich "nicht schuldig" bekennen.

Laut der Juristin gebe es auch Zeugenaussagen, die ihren Mandanten entlasten: "Ein Nachbar hörte ihn rufen: 'Hör auf, das kannst du nicht machen.'" Den beiden Verdächtigen droht beim Prozess im Frühjahr eine lebenslange Freiheitsstrafe sowie Anstalts-Einweisung. Richter Andreas Böhm wird dem Schwurgericht vorsitzen. Die Unschuldsvermutung gilt.