Laut Staatsanwalt hatte die geschiedene Mutter zweier erwachsener Töchter nach der Liebe gesucht, als sie sich auf Tinder anmeldete – gefunden hat Ingrid P. jedoch den Tod. Denn am 25. August die 49-Jährige durch die Hände ihres krankhaft eifersüchtigen Freundes.
Robert O., ein arbeitsloser Grafiker mit dem Hang zu Alkohol und Aggressionen, hatte die schlafende Frau attackiert. Laut Anklageschrift prügelte der 40-Jährige das wehrlose Opfer durch die Wohnung, würgte es minutenlang. Danach rauchte er laut eigener Aussage erstmal eine Zigarette in der Küche, wählte den Notruf und sagte zum Beamten am anderen Ende der Leitung. "Grüß Gott, ich habe meine Freundin erwürgt. Sie liegt tot am Boden" – wir berichteten hier und hier.
Es sei ihm lieber gewesen, dass sie tot sei, als dass sie "bei jemand anderen" wäre, erklärte der polnischstämmige Wiener nach seiner Festnahme Ermittlern sein Motiv. Vor Gericht stammelte er: "Bei mir hat sich ein Schalter umgelegt in meinem Kopf." Anwältin Ina-Christin Stieglitz versuchte vorzubringen, dass es ihrem Mandanten psychisch nicht gut ging und verwies auf den frühen Tod seines Vaters. "Das Opfer hatte zwei Töchter. Sie haben ihnen die Mutter geraubt", entgegnete der Richter.
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Die Hinterbliebenen bekamen je 25.000 Euro Trauerschmerzengeld zugesprochen. "Man kann den Verlust der Mutter nicht mit Geld aufwiegen", erläuterte der Richter. Danach machten die Geschworenen kurzen Prozess. Das Urteil fiel am Dienstagnachmittag: lebenslange Haft, nicht rechtskräftig.