Österreich

Wienerin macht gegen Billig-Tankstelle mobil

Heute Redaktion
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Seit die Spritpreise in die Höhe schießen, wird eine Billig-Tankstelle in Wien von Autolenkern gestürmt. Mieterin Rosa S. hält es in ihrer Wohnung nicht mehr aus!

Seit 30 Jahren wohnt Rosa S. in einem Haus am Hundsturm in Wien-Margareten. "Wir hatten eine nette, ruhige Wohngegend", erzählt die Wienerin – bis eine Billigtankstelle im Hof ihres Hauses einen Albtraum daraus machte. Besonders jetzt, wo die Spritpreise immer mehr ansteigen, kommen immer mehr Autos. "Sogar aus Niederösterreich fahren sie her und zweimal am Tag kommt der Tankwagen. Die Verkehrssituation ist mittlerweile so, dass regelmäßig Staus entstehen, gefolgt von wilden Hupkonzerten und Streitereien. Am Balkon stinkt es nach Abgasen, er ist unbenutzbar." Rosa S. hält es nicht mehr aus.

Letzten Mittwoch, nach dem Besuch der Frühmesse, startete die Wienerin eine Protestaktion vor dem Haus und zählte am Vormittag die einfahrenden Autos. "Von 8 bis 12 Uhr habe ich 284 Autos gezählt, es wurde elf Mal gehupt. Das war ein extrem ruhiger Tag." Dem Betreiber wirft Rosa S. "skrupellose Geldmacherei auf Kosten der Anwohner" vor. "Die Tankstelle ist für die Gegend eine enorme Belastung."

Tankstellenbetreiber Wolfgang Strohmeier kennt die Beschwerden. "Ich versuche viele Dinge ins Lot zu bekommen, vielleicht finden wir eine bessere Verkehrslösung", so Strohmeier zu "Heute". "Ich habe schon einen zusätzlichen Mitarbeiter beschäftigt, um für Ordnung zu sorgen." Strohmeier hätte gerne eine Wartezone für Autos vor dem Haus. "Ich habe zweimal beim Magistrat um eine Parkverbotszone angesucht." Leider sei daraus nichts geworden.

Das bedauert auch Rosa S. – nach einem Protest-Brief, wurde sie nun von Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SP) zu einem Gespräch über die Situation eingeladen. "Sie kennt das Problem schon von vielen anderen Beschwerden und auch die Situation vor Ort", so Rosa S. Jetzt werde überlegt, die Verkehrsregelung am Hundsturm doch zu ändern. "Doch wenn alles nichts hilft, werde ich wohl ausziehen müssen", so Rosa S.

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(pet)