Österreich

Wienerin wartet 90 Minuten auf Sacher-Kaffee

Eine 21-jährige Wienerin wartete zu Silvester eineinhalb Stunden auf eine Melange im Hotel Sacher. Schuld waren aber nicht nur die Touristen…

Heute Redaktion
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Laura R. wollte gemeinsam mit ihrer Mutter am 31. Dezember auf eine Melange ins Café Sacher-Eck gehen. Und wie alle Jahre wieder war den beiden klar, dass sie zu Silvester dafür wohl eine Wartezeit von bis zu 45 Minuten in Kauf nehmen müssen.

Dass es letztlich geschlagene eineinhalb Stunden wurden, die man in der Kälte vor dem Lokal ausharren musste, war dann doch etwas außerhalb der Norm. Und die Umstände dazu noch viel mehr.

"Wir nahmen Wartezeit sportlich in Kauf"

Die Details: Um 14.30 Uhr reihten sich Mutter und Tochter im Wissen um eine Geduldsprobe in die Touristenschlange vor dem Sacher-Eck in der Kärntner Strasse ein. Laura: "Wir sind das gewohnt und nehmen die Wartezeit sportlich in Kauf."

Der Wind bläst fast mit Orkanstärke durch die Nobelmeile, das Thermometer zeigt gerade mal fünf Grad plus. Endlich, um 15.15 Uhr, steht das durchfrorene Paar vor der Türe des Lokals, als eine Kellnerin verkündet: "Stellen Sie sich doch beim Café Sacher um die Ecke an. Da geht es sicher schneller."

Gesagt, getan. Mit ein wenig Gram gehen Mutter und Tochter ums Eck zu nämlichen Eingang an der Walfischgasse. Dort dasselbe Bild: Dutzende Touristen warten in Zweierreihen auf Eintritt ins Allerheiligste der Kaffeewelt, man wartet mit.

Um 16.00 Uhr gibt es endlich einen Tisch

Es ist schließlich Schlag 16.00 Uhr, als sich die beiden an einem Tisch im Café niederlassen können. Nach eineinhalb Stunden Wartezeit. Es dauert weitere zehn Minuten, bis das scheinbar extrem genervte Personal die Bestellung aufnimmt.

Damit haben die Probleme kein Ende. Weil über ihren Tisch ein offenbar überhitztes Gebläse für Schweißausbrüche sorgt, wollen die Gäste an einen anderen leeren Tisch übersiedeln. Antwort einer Kellnerin: "Wir haben vom Management den Auftrag, keinen Sitzplatzwechsel zuzulassen."

Platzwechsel ist verboten

Langsam mischt sich Ärger in die Freude über die hart umkämpfte Silvestermelange. Nicht nur dass mehrere Tische im Lokal längere Zeit leer stehen und nicht abgeräumt werden, während draußen Dutzende weitere Leidensgenossen auf das brühheiß ersehnte Entreé warten.

Auf eine vorsichtige Beschwerde über die Umstände vor Ort, reagierte eine Kellnerin über: "Was glauben 'S, was wir hier für Arbeitsbedingungen haben?" Später entschuldigt sich die Geschäftsführerin des Café für die Unannehmlichkeiten und bot zwei Glas Cuveé auf Haus an.

Lara R. im Resümeé: "Ein dermaßen langsames, unfreundliches Service ist uns in all den Jahren nicht widerfahren."