Niederösterreich

Wieselbus Wien-Mitte nach St. Pölten wird eingestellt

Ärger für Andi G. Der Niederösterreicher wohnt in Wien, hat ein Haus in NÖ und pendelt nach St. Pölten: "Das Aus der Linie L schmerzt", sagt er.

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Bus VOR (Symbol)
Bus VOR (Symbol)
Diesner/VOR

Jahrelang fuhr Andreas G. (53) mit dem Bus der Linie L in der Früh von Wien-Mitte nach Sankt Pölten. "Ich war stets total zufrieden: Pünktlich, verlässlich, schnell. Was will man mehr?", so der Pendler.

"Aus schmerzt mich und Kollegen"

Doch mit 1. Juli 2021 muss er sich eine andere Verbindung nach St. Pölten suchen, die Linie L wird eingestellt. "Ich bin sicherlich nicht der einzige, den das schmerzt. Kollegen aus Wr. Neustadt, die zuerst mit dem Zug fahren, steigen dann auch in die Linie L ein", so der Angestellte einer großen Firma.

VOR erklärt Aus

Georg Huemer, Pressesprecher des Verkehrsverbundes Ost (VOR) dazu: "Seit Einführung der Wieselbus-Linien im Jahr 1996 gibt es einige Verbindungen, die eigentlich obsolet wurden, weil in der Zwischenzeit - mithilfe steuerfinanzierter Milliardeninvestitionen - die entsprechenden Bahnverbindungen massiv ausgebaut wurden. Diese Linien weisen logischerweise einen starken „Fahrgastschwund“ auf, da es ja gute Alternativen gibt."

Der VOR-Sprecher weiter: "Als krasses Beispiel kann die Relation Wien Mitte - St. Pölten dienen (Wieselbus Linie L): Hier gibt es sowohl über den Wiener Westbahnhof, als auch über den Hauptbahnhof/Meidling ein verlässliches, schnelles und gut getaktetes, öffentliche finanziertes Bahn-Angebot. Es ist schwer erklärbar, warum hier parallel dazu ein Direktbus fahren sollte. Daher werden wir diese Linie mit Juli 2021 aus dem Angebot nehmen."

Gleichzeitig werde für Fahrgäste eine Verbesserung umgesetzt: "Für Fahrgäste mit Ziel St. Pölten Landhaus wird gleichzeitig ein Shuttlebus vom St. Pöltener Hauptbahnhof zum Landhaus eingerichtet, der im Halbstundentakt verkehren wird und mit der Bahn zeitlich abgestimmt ist. Dieser Shuttlebus wird natürlich allen Fahrgästen in St. Pölten offen stehen, nicht "nur" Landesbediensteten", ergänzt Huemer.

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