Coronavirus

Wifo-Chef in ZiB2: "Der Aufschwung wird sicher kommen"

Die Pandemie trifft Österreichs Wirtschaft hart. Wie schlimm es um die heimischen Betriebe steht, erklärte WIFO-Leiter Christoph Badelt in der ZiB2.

Roman Palman
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Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) Christoph Badelt
Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) Christoph Badelt
Screenshot ORF

Die heimische Wirtschaft ist im Jänner 2021 im Vergleich zum Vorjahr um fast 14 Prozent geschrumpft. Auch das BiP ist um mehr als 4,3 Prozent im 4. Quartal eingebrochen. Andere Staaten in Europa sind wesentlich besser weggekommen. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) sieht den Ausfall des Tourismus dafür verantwortlich.

Zu diesem Brennpunkt-Thema war am Dienstagabend der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Christoph Badelt, per Teleschaltung Gast im Studio der "ZiB". Dort zeichnete er einen gleichzeitig dramatischen wie optimistischen Ausblick auf Österreichs Wirtschaft im Jahr 2021. 

Realismus

Trotz des dritten Lockdowns würde sich die Experten-Prognose eines zaghaften Wirtschaftswachstums bis zum Ende 2021 noch ausgehen, erklärt Badelt. Aber: "Sollte ein weiterer Lockdown oder eine dritte Welle kommen, dann sind auch diese 2,5 Prozent Plus nicht zu halten." Müssten Hotels, Gastronomie und Kultur noch bis über Ostern hinweg, wäre das "schlimm für die Wirtschaft".

Wären die aktuell häufig propagierte Zero-Covid-Strategien die bessere Option? Zum gesundheitlichen Aspekt könne er sich nicht äußern, erklärt Badelt. "Aus ökonomischer Sicht ist es besser, man hat einen kürzere Zeit eines totalen Lockdown und danach eine nachhaltige Ruhe". Die Frage sei aber immer, ob das umsetzbar sei. Die Verfechter der Zero-Covid-Strategie würden so tun, als ob man wirklich alle Geschäfte – auch Supermärkte, etc. – zusperren könnte. "Das ist nicht realistisch".

"Faktum ist, dass das Zusperren die Wachstumsrate nach unten treibt", muss aber auch der Wirtschaftsexperte zugeben.

Für die Zukunft komme es nun darauf an, Sicherheit zu schaffen. Erst wenn es sicher sei, dass die Krankheit besiegt sei.

Pessimismus 

Zum BiP-Einbruch um 4,3 Prozent: "Wir haben im 3. Quartal ein sehr hohes Plus gehabt. Insofern ist es dann klar, dass man wenn man weit oben ist, auch stärker hinunterfällt". Für stichhaltige Aussagen müsse man mehrere Quartale vergleichen, so Badelt.

Man könne den Absturz aber nicht nur mit Tourismus erklären. Mit hineinspielen würde etwa auch, "dass wir in Österreich ein sehr hohes Niveau an Pessismus haben". Die Leute wurden mehr ansparen und weniger ausgeben.

Der stark geschrumpfte Arbeitsmarkt werde auch nach der Krise nicht sofort auf Vorkrisenniveau zurückgehen. Ein Teil der Arbeitslosen werde durch die Finger schauen, prognostiziert der WIFO-Chef. Deshalb sei die Arbeitsmarktpolitik in den kommenden Monaten besonders wichtig. Man müsse Menschen, die nicht mehr in ihre alten Jobs zurückkehren können, nun mitnehmen und in eine andere Beschäftigung bringen. "Das ist eine der größten Fragen".

Optimismus

"Wir sind uns alle sicher, dass wenn die Krankheit einmal eingedämmt ist, es dann zu einem massiven Aufschwung kommt". Das Mehr an Firmenpleiten – diese werden vor allem kleinere Unternehmen treffen – durch die wiederholten Lockdowns würde über kurz oder lang durch ein Mehr an Neugründungen wieder ausgeglichen. 

"Der Aufschwung wird sicher kommen. Die Frage ist nur: Wann kommt er?", so Badelt abschließend.

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