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Wikipedia schaltet sich aus Protest kurzzeitig ab

Der Widerstand gegen die geplante EU-Reform des Urheberrechts wächst. Nun schließen sich auch die Macher der deutschen Wikipedia-Seite an.

Heute Redaktion
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"Am 21. März 2019 wird die deutschsprachige Wikipedia für 24 Stunden aus Protest gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform nicht erreichbar sein": Mit diesen Worten kündigte Wikipedia-Autor Thomas Planinger auf Twitter die ungewöhnliche Aktion an.

Gegen die EU-Urheberrechtsreform, über die vom 25. bis zum 28. März im EU-Parlament abgestimmt werden wird, laufen Kritiker bereits seit langem Sturm. Nun schließen sich auch die Wikipedia-Autoren an, wie SRF berichtet. Ihren Entscheid haben die Autorinnen und Autoren in einem Beschluss festgehalten. Statt den gesuchten Artikeln werden die Leser einen Hinweis auf die Problematik des neuen Gesetzes zu sehen bekommen.

Uploadfilter gefürchtet

Grundsätzlich soll die Copyright-Reform das EU-Urheberrecht an das digitale Zeitalter anpassen. Durch Artikel 13 sollen auch Plattformen wie YouTube stärker in die Pflicht genommen werden, damit weniger urheberrechtlich geschützte Werke ohne Erlaubnis im Netz landen. Dies dürfte allerdings nur mit Uploadfiltern umsetzbar sein.

Das Problem: Diese Filter sind teuer und fehleranfällig, da sie eher zu streng urteilen dürften, denn die Plattformen wollen kein Risiko eingehen, wegen verbotener Inhalte zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Außerdem steht das Leistungsschutzrecht für Presseverleger im Fokus. Nachrichten-Suchmaschinen wie Google News sollen danach nicht mehr wie bisher ohne weiteres Überschriften oder Ausschnitte von Pressetexten in ihren Ergebnissen anzeigen dürfen. Sie bräuchten eine Erlaubnis der Verlage und müssten gegebenenfalls dafür zahlen. (scl/sda)