Österreich

Frech: Tierarzt verrechnet für toten Dachs 290 Euro

Heute Redaktion
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Der Dachs wurde in Hernals angefahren, musste eingeschläfert werden.
Der Dachs wurde in Hernals angefahren, musste eingeschläfert werden.
Bild: iStock/Symbolbild

Weil die Wildtierhilfe Wien nicht erreichbar war, fuhr ein Tierarzt zu einem verletzten Dachs. Für diesen Einsatz stellte der Veterinär dem Verein nun 290 Euro in Rechnung.

Am 21. März um 1 Uhr Früh wurde ein Tierarzt zu einem angefahrenen Dachs in die Neuwaldegger Straße (Hernals) gerufen, weil die Wildtierhilfe telefonisch nicht erreichbar war. Der Dachs war schwer verletzt und musste offenbar eingeschläfert werden. Da der Veterinär der Meinung war, dass die Wildtierhilfe Fördermittel bezieht, schickte er einfach ganz frech eine Rechnung in Höhe von 290 Euro an den Verein.

Die Wildtierhilfe Wien postete die Rechnung auf Facebook, dazu einen sehr langen Kommentar, der die kritische Situation des Vereins mit ehrenamtlichen Helfern klarstellt: "Manchmal ist unsere Arbeit frustrierend. Frustrierend, weil ein Tierarzt, der uns eine (wütende) Rechnung schickt für ein Tier, das nicht wir ihm gebracht haben, sondern das er selbst eigenständig aufgenommen hat. Ein Tierarzt, der schreibt, dass wir für Wildtiere zuständig wären und daher gefälligst auch in der Nacht erreichbar sein müssen. Ein Tierarzt, der 290 Euro für ein Tier will, das für unser winziges Tierheim ohnehin zu groß wäre. Ein Tierarzt, der einfach so behauptet, wir würden eine Subvention der Stadt Wien bekommen, obwohl das nicht stimmt."

"Budget bekommt die Wildtier-Hotline der MA 49"

Laut der Wildtierhilfe erhält der Verein schon seit längerem keine Fördermittel mehr: "Das Budget für Wildtiere bekommt die Wildtier-Hotline der MA 49. Wir haben früher jährlich 8.000 bis 10.000 Euro Subvention erhalten. Dieses Budget war für die Pflege gedacht und auch sehr rasch aufgebraucht."

Abschließend heißt es in dem Statement noch: "Also, liebe Tierärzte da draußen: Geht in euch und fragt euch, wie lang ihr unsere Arbeit durchhalten würdet, bevor ihr uns so einen Mist schickt. Wir sind nicht die Stadt Wien. Wir sind nicht die MA 49. Wir sind ein gemeinnütziger Verein aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, die gerade gestrichen die Schnauze voll haben."

Wie "Heute" mehrfach berichtete, rettet die Wildtierhilfe Wien regelmäßig Tiere. So wurden etwa vor Kurzem die Eichhörnchen-Babys Emil und Frieda – beide mit blutiger Nase und blutigem Maul – aufgenommen. Die beiden Jungtiere werden nun aufgepäppelt.