Österreich

Windeln werden jetzt auf Pflanzengift geprüft

Nach dem Fund in Frankreich, werden nun auch in Österreich erhältliche Babywindeln auf verdächtige Substanzen wie Glyphosat untersucht.

Heute Redaktion
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Windeln werden auf den Unkraut-Giftstoff geprüft. (Symbolbild)
Windeln werden auf den Unkraut-Giftstoff geprüft. (Symbolbild)
Bild: iStock

In Frankreich wurden in Windeln das krebserregende Pflanzengift Glyphosat und andere gefährliche Substanzen gefunden. Jetzt reagiert auch Österreich: Die Bundesregierung kommt damit dem entsprechenden Ersuchen von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach.

Die Überprüfung der Produkte in heimischen Supermärkten hatte Kaiser bereits im Jänner gefordert. In einem Antwortschreiben an Kaiser bestätigt die für Produktsicherheit in Österreich zuständige Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) jetzt, dass die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit entsprechenden Kontrollen durchführen wird.

"Ich erwarte mir eine rasche Veröffentlichung der Ergebnisse. Eltern müssen die Sicherheit haben, dass von den Windeln für ihre Kinder keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Hier gilt es, keine Zeit zu verlieren", so Kaiser in einer Aussendung am Dienstag.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid. Rückstände finden sich in der Umwelt und in Lebensmitteln. Im März 2015 wurde Glyphosat von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wahrscheinlich beim Menschen krebserregend eingestuft.

Glyphosat wird weltweit eingesetzt – in der Landwirtschaft, im Obst- und Weinbau, in Olivenhainen, im Zierpflanzenbau, in Christbaumplantagen, in Parkanlagen, auf Bahngleisen und in Gärten. Weltweit wurden 2014 etwa 826.000 Tonnen Glyphosat verkauft, 90 Prozent gingen dabei an die Landwirtschaft.

Landesweites Glyphosat-Verbot gefordert

Ein ähnliches Engagement würde er sich seitens der Bundesregierung auch erwarten, wenn es darum geht, das Pflanzengift Glyphosat österreichweit – und damit dem Kärntner Beispiel folgend – zu verbieten.

"Politik hat die Verantwortung, die Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere unserer Kinder zu schützen und nachkommenden Generationen eine intakte, Umwelt zu übergeben. Aus fadenscheinigen Gründen dabei zuzusehen, wie der Einsatz von Glyphosat beides gefährdet, ist einfach verantwortungslos", so Kaiser.