Niederösterreich

"Politischer Akteur" – VP rechnet mit Falter-Chef ab

In einem "Presse"-Interview deklarierte sich "Falter"-Journalist Florian Klenk als "Linker". Für die VPNÖ steht fest: Er ist ein Gesinnungsjournalist.

Journalist Florian Klenk (l.) und VPNÖ-Manager Bernhard Ebner werden eher keine Freunde.
Journalist Florian Klenk (l.) und VPNÖ-Manager Bernhard Ebner werden eher keine Freunde.
Picturedesk, VPNÖ

Zum 175-Jahr-Jubiläum der Tageszeitung „Presse“ hat Innenpolitik-Chef Oliver Pink den aktuellen Chefredakteur der Wochenzeitung "Falter" interviewt. Im Gespräch deklarierte sich Jurist und Chefredakteur Florian Klenk als „Linksliberaler“ und betonte dabei, dass er „trotz der Linken links“ sei.

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    Journalist Florian Klenk (l.) und VPNÖ-Manager Bernhard Ebner
    Journalist Florian Klenk (l.) und VPNÖ-Manager Bernhard Ebner
    Picturedesk, VPNÖ

    Für die VPNÖ rund um Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner ein No-Go: "Gut, dass es Menschen gibt, die sich politisch engagieren und eine Gesinnung aktiv vertreten. Gut ist es auch, dass Medien, Journalistinnen und Journalisten frei und ungehindert darüber berichten können. Klar ist auch, dass man nicht beides sein kann, objektive Journalistin oder objektiver Journalist und politisch engagiert. Denn Journalistinnen und Journalisten, die eine politische Gesinnung vertreten, werden zu politischen Akteuren und sind auch als solche zu behandeln. Ihre Artikel gewinnen zumeist an Schärfe, verlieren aber gleichzeitig auch an Relevanz, sie sind vielmehr mit einer Presseaussendung einer politischen Partei vergleichbar."

    "Klenk ist Gesinnungsjournalist"

    Der VPNÖ-Manager wurde noch deutlicher: "Journalistinnen und Journalisten, die beides wollen, haben den Begriff des Gesinnungsjournalismus geprägt, bei dem einer Gesinnung Vorzug gegenüber Qualität gegeben wird – Gesinnungsjournalismus und Qualitätsjournalismus schließen sich per Definition aus. Wenn Journalistinnen und Journalisten, so wie der Chefredakteur des Falters, Dr. Florian Klenk, sich selbst als links bezeichnen, sind sie zwangsläufig Gesinnungsjournalisten. Dr. Florian Klenk ist damit politischer Akteur und so zu behandeln, der Falter kann nicht mehr mit Qualitätsjournalismus in Verbindung gebracht werden."

    Sofort rückten die Verteidiger des Journalisten mit Wohnsitz in Eichgraben (St. Pölten-Land) aus: Reporter ohne Grenzen kritisierte die Aussendung als „schäbig.“ Sigrid Maurer (Grüne) meinte, dass man in Niederösterreich offenbar „vergessen“ habe, was „die vierte Gewalt im Staat“ sei.

    "Pressefreiheit"

    Auch SPNÖ-Chef Sven Hergovich stellte sich vor den Enthüllungsjournalisten und Twitter-Darsteller: "„Es steht der ÖVP in Niederösterreich nicht zu, sich in die Pressefreiheit im Land einzumischen. Attacken auf Medien und JournalistInnen durch die ÖVP Niederösterreich richten sich von selbst und sollten sofort eingestellt werden. Statt Medien zu beurteilen, soll die ÖVP endlich ihren Job machen und die Teuerung im Land bekämpfen. Davon hätten die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher etwas.“