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Wirbel um Foto des toten Boston-Bombers

Heute Redaktion
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Seit Freitag geistert das Foto des toten Boston-Bombers Tamerlan Tsarnaev durchs Netz und wird in sozialen Netzwerken wie eine Trophäe herum gereicht. Wer den 26-Jährigen in der Leichenhalle fotografierte, ist nun Gegenstand von Ermittlungen.

Ein Riss unter der linken Brust, die rechte Schulter und das Gesicht dunkelrot gefärbt, der Körper voller Einschusslöcher, Augen und Mund weit geöffnet. Das Foto des toten Tamerlan verbreitete sich im Internet rasend schnell, obwohl auch ein toter Attentäter Rechte haben müsste.

Polizei sucht Leck in den eigenen Reihen

US-Medien zufolge war das Foto ehe es im Netz landete unter Polizisten in E-Mails herumgeschickt worden, die damit die Ergreifung des Verdächtigen feierten. Es wird gemutmaßt, dass jemand in einer unbeobachteten Sekunde das Handy gezückt, die Leiche fotografiert und so das Bild verbreitete.

Die Verantwortlichen versuchen jetzt, den "Maulwurf" in den eigenen Reihen zu finden. Womöglich gab es ein Leck innerhalb der Polizei.

Echtheit des Fotos bestätigt

Die Verletzungen an der rechten Schulter dürfte Tamerlan der eigene, schwer verletzt im Krankenhaus liegende .

Die Polizei bestätigte gegenüber der Nachrichtenseite "TMZ" übrigens die Echtheit des Fotos aus der Leichenhalle.

Kurz vor Tat sprach Tamerlan noch mit Mutter

Kurz bevor Tamerlan Tsarnaev ums Leben kam, hatte er noch mit seiner Mutter Kontakt. Zubeidat Tsarnaev erklärte dem Fernsehsender "ABC News" am Montag, ihr Sohn habe sie in der Nacht angerufen und von der Polizeijagd berichtet. "Die Polizei, sie haben damit begonnen auf uns zu schießen, sie jagen uns", zitierte die Mutter ihren Sohn. Tamerlan habe ihr am Ende noch einmal seine Liebe versichert. Dann sei die Leitung abgerissen.

Erstes Todesopfer beigesetzt

Eine Woche nach dem Bombenanschlag auf den Marathon in Boston ist auch das erste der drei Todesopfer beigesetzt worden. Hunderte Trauergäste verabschiedeten sich von der 29-jährigen Krystle Campbell in ihrer Heimatstadt Medford.

Die Tote, eine Restaurantmanagerin, war unter den Zuschauern gewesen, als die Sprengsätze kurz vor der Ziellinie detonierten. Außer der jungen Frau starben ein achtjähriger Bub und eine chinesische Studentin der Boston University.