Politik

Wirbel um FP-Frauenhaus-Sager

Nachdem die FPÖ Amstetten eine Subvention für das Frauenhaus abgelehnt hat, hagelt es jetzt Rücktrittsaufforderungen und Kritik.

Heute Redaktion
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Bild: ORF

abgelehnt hat, hagelt es jetzt Rücktrittsaufforderungen und Kritik.

Brigitte Kashofer, FPÖ-Stadtparteiobfrau in Amstetten, hatte im Zusammenhang mit dem Frauenhaus unter anderem von „Unfug“ gesprochen und gemeint, Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) zeigte sich am Mittwoch „erschüttert und zutiefst empört über die Aussagen der FPÖ Amstetten“. Demnach brauche die FPÖ dringend Nachhilfe in Sache Mitmenschlichkeit: „Denn, dass Frauenhäuser Ehen zerstören, diese Aussage kann nur jemand machen, der keine Ahnung hat, was diese Frauen in ihrem Leben schon durchgemacht haben“, so Heinisch-Hosek.

Niemand würde in ein Frauenhaus „aus Jux und Tollerei“ gehen, so die Ressortchefin. Vielmehr müssten die betroffenen Frauen vor Gewalt, vor Verletzung und Ausbeutung flüchten.

Rücktrittsaufforderungen

Kritik an den Aussagen Kashofers kam auch von der für Frauen zuständigen Landesrätin Barbara Schwarz von der ÖVP: „Auf dem Rücken der von Gewalt bedrohten Frauen und Kinder in unserem Land darf kein politisches Kleingeld gemacht werden“, erklärt die Landesrätin. Schwarz könne der FP-Politikerin und ihren Fraktionskollegen nur den Rat geben, sich die Berichte der Betroffen über ihren von Gewalt geprägten Alltag einmal anzuhören.

Für den Amstettner Grünen Gemeinderat Thomas Huber und Landesgeschäftsführer der Grünen Niederösterreich hat Kashofer „den Bogen endgültig überspannt“, sie müsse „sofort zurücktreten“, so seine Forderung in einer Aussendung.
Deutliche Worte findet der Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend (SJ) Niederösterreich, Andreas Beer, anlässlich der Aussagen von FP Politikerin Kashofer in Amstetten zum Frauenhaus: "Diese Politikerin ist für jedes politische Amt untragbar. Die widerlichen Aussagen von Kashofer gegen den Schutz von Frauen zeigen das mittelalterliche Frauenbild der FPÖ. Wer gewalttätige Beziehungen als rettenswert bezeichnet, ist nicht nur frauenverachtend sondern auch menschenverachtend."

FPÖ verteidigt Kashofer

Von Seiten der Bundes-FPÖ reagiert Edith Mühlberghuber, Obfrau der Initiative Freiheitlicher Frauen. Die FPÖ sei froh über Einrichtungen wie Frauenhäuser. Trotzdem müsse es einer Kommunalpolitikerin auch erlaubt sein, zu hinterfragen, warum die Stadt Amstetten eine derartige Einrichtung, die überregional genützt wird, finanzieren muss.