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Wirbel um Kritik an Wiens Bürgermeister Häupl

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Der für die SPÖ eher unerfreuliche Ausgang der Heeres-Befragung sorgt jetzt für Streitigkeiten innerhalb der Partei. Für Aufregung sorgt eine Aussage von Niederösterreichs SPÖ-Chef Sepp Leitner in Richtung Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Der wehrt sich gegen die Angriffe.

Der für die SPÖ eher unerfreuliche Ausgang der Heeres-Befragung sorgt jetzt für Streitigkeiten innerhalb der Partei. Für Aufregung sorgt eine Aussage von Niederösterreichs SPÖ-Chef Sepp Leitner in Richtung Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Der wehrt sich gegen die Angriffe.

Die von Leitner im "Kurier" getägigte Aussage, Michael Häupel habe das Wehrpflicht-Thema "genauso missbraucht wie Erwin Pröll", lassen die Wogen genauso hoch gehen, wie sein Appell an den Bürgermeister, "allfällige Themen für Volksbefragungen künftig auf das Wiener Stadtgebiet zu beschränken." Eine Lehre aus der Schlappe seit für ihn, dass eine Volksbefragung gut vorbereitet sein will.

"Manche werden in mir Schuldigen finden"

Häupl zeigte sich am Dienstag am Rande seiner wöchentlichen Pressekonferenz "nicht unbedingt überrascht" ob der scharfen Kritik Leitners: "Wenn eine Volksbefragung so ausgeht, wie sie nun ausgegangen ist, werden sicherlich einige einen Schuldigen suchen und in mir auch finden. Ich stehe zur Verfügung."

"Grundsätzlich hätte Freund Leitner zweieinhalb Jahre Zeit gehabt, mir das zu sagen", ärgerte sich Häupl. Er könne dem niederösterreichischen Kollegen allerdings eines nehmen - "nämlich seine Angst: Ich werde mich in seinen kreativen und mit Sicherheit auch erfolgreichen Wahlkampf in keiner Weise einmischen", gab das Wiener Stadtoberhaupt sein Ehrenwort. In Sachen Heeres-Befragung hätte das Ergebnis vielleicht auch in NÖ anders aussehen können, "wenn ähnlich an Vorbereitungen gearbeitet worden wäre wie in Wien", beschied er Leitner.

"Mehr als entbehrlich"

Mit einer Mischung aus Ärger und Mitleid - wie er es selbst formuliert - reagiert Wiens Erster Landtagspräsident Harry Kopietz nun auf die Aussagen: "Diese Wortspende des niederösterreichischen Landesparteivorsitzenden ist mehr als entbehrlich", so Kopietz. Und weiter: "Nachdem er bereits bei der vergangenen niederösterreichischen Landtagswahl als Wahlkampfleiter ein unterdurchschnittliches Ergebnis zu verantworten hatte, steht er jetzt als Spitzenkandidat offenbar sehr unter Druck und ist nervös. Da kann es vorkommen, dass unbedachte und wenig professionelle Äußerungen getan werden. Und auch wenn das menschlich verständlich ist - es sollte nicht vorkommen."

Kopietz empfiehlt "Freund" Leitner, sich auf den eigenen Wahlkampf der niederösterreichischen SPÖ zu konzentrieren.

"Denn wirklich notwendig?"

"Ist es denn wirklich notwendig, einen seit zwei Jahrzehnten höchst erfolgreichen SP-Landeshauptmann öffentlich anzupatzen, nur weil im eigenen Bundesland nix weitergeht?", fragte am Dienstag der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär, Christian Deutsch, in Richtung Leitner.