Oberösterreich
Wirbel um Party-Video in Linzer Club kurz vor Lockdown
Privatpartys waren zu Halloween verboten, Feiern, dicht gedrängt im Club, eigentlich auch. Ein Video aus der Linzer Remembar sorgt für Kopfschütteln.
00.47 Uhr in der Linzer Remembar. Es ist Halloween-Nacht. Auf engstem Raum gedrängt tanzen Party-Gäste zur Musik des DJs. Immer wieder wird die Musik kurz gestoppt - den Disco-Besuchern gefällts, sie hüpfen begeistert auf und ab. Und singen lautstark mit: "Hey, was geht ab, wir feiern die ganze Nacht!" Ein Video davon kursiert seit Sonntag auf Whatsapp und in Sozialen Netzwerken.
Zur Erinnerung: Erst kurz vor Halloween hatte Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer Privatpartys eine Absage erteilt. Größere Feiern in Garagen, Stadln oder Gartenhütten wurden untersagt.
Jetzt sei nicht die Zeit für Stadlfeste oder Garagenpartys, wurde Stelzer in der Presse zitiert. Bei Verstößen drohten 500 Euro Geldstrafe. Dann folgte der österreichweite Lockdown.
Umso seltsamer wirkt da das Bild von eng nebeneinander tanzenden Disco-Besuchern, findet ein empörter "Heute"-Leser, der der Redaktion das Video zuspielte. Ob Party-Gäste Maske tragen, ist auf dem Kurz-Video schwer zu erkennen, laut den clubeigenen Corona-Regeln (siehe unten) ist das in diesem Fall aber auch gar nicht notwendig - sofern ausreichend Sicherheitsabstand gehalten wird.
Ebenfalls ein weiterer interessanter Punkt, der unter den Regeln festgehalten wird, jener zum Thema Tanzen. Dazu steht zu lesen: "Tanzen auf der Tanzfläche ist derzeit leider nicht möglich".
Und was sagt nun Remembar-Chef Marc Zeller dazu? Per Facebook-Messenger nahm er am späten Dienstagnachmittag Stellung dazu, schreibt:
Lokalchef: "Als ich da war, war alles korrekt"
"Ich selbst war bis 00:40 im Lokal anwesend, bis zu diesem Zeitpunkt war meines Erachtens so gut wie alles den Verordnungen entsprechend korrekt! Mein Betriebsleiter berichtete mir, dass die Gäste beim letzten Lied vor dem Lockdown nicht zu halten waren und letztmals abshaken wollten! Der DJ hat das Lied nicht mehr zu Ende gespielt, da er sah, dass die Vorschriften nicht mehr eingehalten wurden! Es ist natürlich bedauerlich, dass dies passiert ist, aber den Gästen auch nicht zu verdenken angesichts des bevorstehenden Lockdowns! Ich kann ihnen nur sagen, ich und mein Team haben mit besten Gewissen die letzten Monate den Betrieb aufrecht gehalten, wir wurden sehr oft von manchen Gästen beschimpft, weil wir die Maßnahmen sehr ernst nahmen!"
Man hätte seit dem letzten Lockdown außerdem keinen einzigen Coronafall unter den Gästen gehabt, betont Zeller.