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Wirbel um Sozialwohnung für SPÖ-Nationalrat

Heute Redaktion
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Bild: SPÖ

Bei rund 530 Euro liegt der Durchschnittspreis für eine Wiener Wohnung in der Größe von 37 Quadratmetern. Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch (SPÖ) mit einem Monatsgehalt von 8.800 Euro bezieht laut "Die Presse" gerade eine solche - und zahlt dafür 285,99 Euro mit Betriebskosten. Ohne Warteliste und ohne in Wien hauptgemeldet zu sein, wie im Bericht erklärt wird.

Bei rund 530 Euro liegt der Durchschnittspreis für eine Wiener Wohnung in der Größe von 37 Quadratmetern. Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch (SPÖ) mit einem Monatsgehalt von 8.800 Euro bezieht gerade eine solche - und zahlt dafür 285,99 Euro mit Betriebskosten. Ohne Warteliste und ohne in Wien hauptgemeldet zu sein, wie im Bericht erklärt wird.

Die Wohnung im 8. Bezirk wurde laut "Presse" vom gemeinnützigen Bauträger Sozialbau 1966 errichtet. Weil die mit Wohnbaufördermitteln errichteten Räume wegen ihres niedrigen Mietpreises zu den begehrtesten der Stadt zählen, gibt es normalerweise mega-lange Wartelisten. Die Sozialbau-Wohnungen liegen preislich sogar weit unter den billigen Gemeindewohnungen - eine letztere bewohnt etwa der Grüne Peter Pilz.

Auf einer Warteliste soll Muchitsch nie gestanden sein - eine parlamentarische Mitarbeiterin, die selbst in dem betreffenden Bau wohnt, soll dem Politiker den Tipp gegeben haben, dass dort eine Wohnung frei wird. Muchitsch nahm Kontakt mit Sozialbau auf und bekam eine Zusage - Sozialbau kann nämlich die Wohnung vergeben, an wen auch immer man will.

Gegenüber der "Presse" findet der gut verdienende Politiker nichts an der Billig-Miete: "Ich habe eine Frau und drei Kinder. Ich bezahle sicher nicht tausend Euro für eine Wohnung." Trotzdem ergibt sich eine extrem verzerrte Sicht: Das betreffende Haus gehört dem Bauträger Sozialbau - und an der hält die SPÖ Anteile.

"Schämen Sie sich nicht? Sie beziehen nämlich nicht nur ihr Abgeordnetengehalt, laut ihren Angaben erhalten sie auch weitere Einkünfte aus einer Nebentätigkeit und verdienen bis zu 15.000 Euro brutto im Monat. Ich hoffe, sie können sich die Miete ihrer Sozialbau-Wohnung um 285,99 Euro gerade noch leisten!", schrieb am Freitag NEOS-Politikerin Beate Meinl-Reisinger in einem Offenen Brief. Sie schlug Muchitsch vor, mit Peter Pilz eine Wohngemeinschaft zu gründen.