Politik

Wirbel um Waagen-Pflicht an Österreichs Schulen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der österreichische Gemeindebund empört sich derzeit über eine Verordnung des Bildungsministeriums, wonach künftig in den Zimmern der Schulärzte an Österreichs Pflichtschulen regelmäßig geeichte Waagen stehen müssen.

Der Gemeindebund sieht in der Waagen-Pflicht einen Schildbürgerstreich, man fürchtet, auf den Kosten sitzen zu bleiben.

“Für jede der insgesamt 4.500 Pflichtschulen sollen wir nun eine spezielle Waage für schulärztliche Untersuchungen ankaufen und diese dann regelmäßig nacheichen lassen”, beschwert sich Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer. Er rechnet mit jährlichen Kosten von mehreren hunderttausend Euro.

Diese hätten die Gemeinden als Schulerhalter zu tragen. Aus seiner Sicht ist diese Regelung reiner Unfug und ein Schildbürgerstreich der Regierung. “Dauernd reden alle von Verwaltungsreform und dann belästigt man uns mit derartigem Unsinn, der noch dazu viel Geld kostet.”

Mödlhammer geht ins Detail: Nicht nur, dass das Ministerium den Kauf bei der Bundesbeschaffungsagentur vorschlägt: Waage mit Kalibrierungsbestätigung für die Eichung für 550 Euro plus 300 Euro Nacheichung alle zwei Jahre. Es würden auch Strafen von 2.000 Euro bis 10.900 Euro im Wiederholungsfall angedroht.

Gemeinidebund Kärnten-Geschäftsführer Peter Heymich: "Ich bin kein Ernährungswissenschaftler, aber ich glaube nicht, dass ein erfahrener Schularzt das Gewicht eines Kindes auf einer Gramm-genauen Digitalwaage ablesen muss, um zu erkennen, ob es gesund ist."