Politik

Wird es teurer, wollen Österreicher Ende der Putin-Sanktionen

Brisant: Steigen die Energie- und Lebenshaltungskosten hierzulande weiter, ist die Mehrheit der Österreicher gegen die Russland-Sanktionen.

Rene Findenig
Steigen die Kosten in Österreich weiter an, bröckelt offenbar der Rückhalt für die Sanktionen gegen Russland.
Steigen die Kosten in Österreich weiter an, bröckelt offenbar der Rückhalt für die Sanktionen gegen Russland.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

55 Prozent der vom Wirtschaftsmagazin "trend" Befragten sind dagegen, die Sanktionen gegen Russland und Präsident Wladimir Putin fortzuführen, "wenn als Folge die Energiepreise und Lebenshaltungskosten weiter steigen". Das ist das Ergebnis einer neuen, brisanten Umfrage. 45 Prozent wollen auch in diesem Fall an den Maßnahmen festhalten, heißt es weiter. Im Vergleich zu Deutschland haben die Sanktionen gegen Russland in Österreich damit weit weniger Rückhalt.

"Sehe nicht, welche Alternativen es gegeben hätte"

Wie die "ARD" berichtet, zeigt eine Umfrage von Infratest/Dimap, dass 58 Prozent der Deutschen die Russland-Sanktionen auch dann weiter unterstützen würden, wenn die Preise weiter stark anziehen. Dass Österreich die Sanktionen aber tatsächlich blockieren könnte, ist unwahrscheinlich. "Wir können keinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg 500 Kilometer von Wien entfernt zulassen", wird Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher im neuen "trend" zitiert.

Und: "Dass das Kosten verursacht, war von Anfang an klar", so Kocher, der erklärt, langfristig werde "der Wohlstandsverlust für Russland groß sein. Und ich sehe nicht, welche Alternativen es gegeben hätte. Sanktionslos einen Staat überfallen zu lassen, wäre zumindest für mich moralisch schwer erklärbar gewesen". "trend" hat übrigens auch das Energiespar-Thema bei den Österreichern abgefragt: Nur 27 Prozent sind für eine Energiespar-Pflicht, 73 Prozent für eine freiwillige Regelung.

Ukraine will mehr Strom an die EU liefern

Apropros Energie: "Wir bereiten uns vor, unsere Elektrizitätsexporte an Verbraucher in der Europäischen Union zu erhöhen", sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski in seiner täglichen Fernsehansprache. "Unsere Exporte erlauben uns nicht nur, unsere Devisen-Einnahmen zu erhöhen, sondern helfen auch unseren Partnern, dem russischen Energie-Druck zu widerstehen." Die Ukraine solle schrittweise "ein Garant für die europäische Energiesicherheit" werden, so der Präsident.

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    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    via REUTERS
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