Umweltbewusste Tierliebe?
Wird Generation Z tatsächlich wieder Pelz tragen?
Laut einer Umfrage von Tierschutzorganisation Vier Pfoten sind junge Menschen Pelz gegenüber tendenziell aufgeschlossener als Ältere.
Eine neue Umfrage des Marketinginstitutes im Auftrag der Tierschutzorganisation Vier Pfoten konnte mit teilweise merkwürdigen Erkenntnissen abgeschlossen werden. Während knapp 70 Prozent aller Österreicher ein Verkaufsverbot von Echtpelz anstreben, zeigen sich 15 Prozent von den 16 bis 29-jährigen echtem Pelz gegenüber sogar aufgeschlossen.
Import und Verkaufsverbot
68 Prozent der österreichischen Bevölkerung befürworten ein Import- und Verkaufsverbot von Pelzprodukten in der EU. 39 Prozent geben an, beim Kauf darauf zu achten, ob es sich um Echt- oder Kunstpelz handelt. Davon würden 31 Prozent ausschließlich Kunstpelz und acht Prozent nur Echtpelz kaufen. Spannend ist auch die Frage nach Pelz aus Second Hand: 15 Prozent würden sich zwar keinen neuen, aber durchaus einen gebrauchten Pelz anschaffen.
„Pelz muss in der EU Geschichte werden!“
"Das Ergebnis der Umfrage ist generell sehr erfreulich und bestätigt uns in unserem Kampf gegen eine völlig sinnlose Tierquälerei. Es ist durchaus bahnbrechend, wenn mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sowohl ein Import- als auch ein Verkaufsverbot fordern. In Österreich sind Pelzfarmen seit Jahrzehnten verboten, in vielen EU-Ländern mittlerweile auch, weil man den Tieren zu Recht dieses Leid ersparen wollte. Pelz muss in der EU Geschichte werden, und dazu gehört konsequenterweise auch ein Import-und Verkaufsverbot", sagt Vier Pfoten Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
"Upcycling" ist hier kritisch
Dass 15 Prozent der Österreicher Pelz aus zweiter Hand kaufen würden, geht mit dem allgemeinen Trend zum "Upcycling" einher. Vier Pfoten sieht dies kritisch: "Je mehr Pelz auf der Straße zu sehen ist, desto salonfähiger wird er. Denn man kann ja nicht erkennen, ob es sich um einen neuen oder einen gebrauchten handelt. Und letztendlich steht hinter einem Pelzprodukt immer die Qual eines Tieres, das für uns nicht nur schrecklich gehalten, sondern auch grausam getötet wurde", so Weissenböck.
Generation Z
Große Sorgen bereitet der Tierschutzorganisation vor allem auch die Tatsache, dass junge Menschen Pelz tendenziell weniger kritisch als die Restbevölkerung gegenüberstehen. Während nur zehn Prozent der Menschen ab 30 Jahren Echtpelz sowohl neu als gebraucht kaufen würden, sind es bei den 16-29-Jährigen 15 Prozent. Ebenfalls 15 Prozent der Jungen sagen, sie würden nur Echt- und keinen Kunstpelz erwerben, was unter den Älteren nur acht Prozent angeben.
Bewusstsein für Tierleid sinkt
"Wir sehen leider, dass das Bewusstsein für Tierleid bei den Menschen unter 30 Jahren gesunken ist. Das ist wohl nicht zuletzt auf diverse Social Media Trends zurückzuführen, die von immer mehr Influencern forciert werden. Es ist bedenklich, dass Mode, für die Tiere die Opfer sind, wieder schicker wird. Wir hoffen, dass wir mit unserer Aufklärungsarbeit dazu beitragen können, diese Entwicklung wieder zu stoppen", sagt Weissenböck.