Politik

Wirft die FPÖ Strache nach der Wahl raus?

Ibiza-Affäre, Casinos-Razzia und nun ein möglicher Spesen-Skandal. Laut Berichten könnten Straches Tage in der FPÖ gezählt sein.

Heute Redaktion
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Seit dem Auffliegen der Ibiza-Affäre und seinem Rücktritt von allen politischen Ämtern im Mai ist Heinz-Christian Strache nur noch einfaches Parteimitglied der FPÖ. Damit könnte nun auch bald Schluss sein, berichtet die "Presse" am Mittwoch.

Am Dienstag nach der Nationalratswahl tagt der Parteivorstand der Wiener FPÖ. Auf der Tagesordnung stehen laut dem Bericht die Spesenabrechungen des Ex-Parteichefs. Wie berichtet, soll Strache über sein 10.000-Euro-Spendenkonto hinaus der Partei auch private Ausgaben verrechnet haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Veruntreuung, es gilt die Unschuldsvermutung.

Suspendierung möglich

Derzeit prüft die FPÖ die Belege bis zurück ins Jahr 2013. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte die Partei ihren ehemaligen Obmann suspendieren, schreibt die "Presse". Der neue Chef Norber Hofer hatte bereits am Dienstag betont, dass es gegebenenfalls "Konsequenzen" geben würde, sprach Straches Namen aber nicht aus.

Drastischer formuliert es ein Bericht des "Kurier". Funktionäre in der Bundespartei sowie in den Landesgruppen Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten sollen sich für einen Schlussstrich nach der Wahl aussprechen. "Er schadet der Partei", soll ein Insider sagen.

Teilweise dürfte es aber eine Bedingung für den Rauswurf geben: "Er kann nach allem, was wir jetzt wissen, nicht mehr für die FPÖ in Wien kandidieren. Auch wenn er das noch so will. Wenn er tatsächlich mit einer eigenen Liste antreten will, dann ist er weg. Dann ist der Heinz Geschichte", heißt es gegenüber dem "Kurier".

"Kriminelle Netzwerke"

Offiziell spricht die FPÖ von einem "Angriff auf die Demokratie". Hinter den Vorwürfen stecke "dasselbe kriminelle Netzwerk, das auch das Ibiza-Video produzieren hat lassen", heißt es in einer Stellungnahme auf Facebook. Seit mehr als fünf Jahren werde "mit hoher krimineller Energie und mit der klaren Absicht gearbeitet, die FPÖ schwer zu schädigen oder gar zu vernichten".

Strache selbst weist alle Vorwürfe zurück.