Snack- und Getränkeautomaten, die bewusstseinsverändernde Substanzen wie LSA verkaufen, bleiben ein Problem. Rund um die Uhr können dort gefährliche Pillen erworben werden – ohne Alterskontrolle, ohne Beratung. Auch Jugendliche können so leicht an legale Drogen kommen, die bewusstseinsverändernde Wirkungen haben.
LSA-Pillen waren in Wien auch in einigen CBD-Shops erhältlich. Bei einem Rundgang zeigte sich: Ein Shop hat die Tabletten bereits aus dem Sortiment genommen, doch viele andere verkaufen sie weiterhin. Unser "Undercover-Rundgang" offenbarte zudem auffällige Beratungspraktiken, bei denen kaum auf Risiken hingewiesen wurde.
Während die Automaten weiterhin ungehindert LSA-Pillen verkaufen, hat zumindest ein CBD-Shop in Wien Konsequenzen gezogen. Die "Happy Caps" mit hawaiianischer Holzrose wurden dort aus dem Sortiment genommen. Ein handgeschriebenes Schild im Geschäft informiert: "Nicht für den menschlichen Verzehr geeignet." Laut der Verkäuferin geschah dies nach Rückmeldung einer Behörde.
Eine Nachfrage von "Heute" bei den zuständigen Behörden ergab: Ein generelles Verkaufsverbot scheint nicht zu bestehen, denn viele andere Shops bieten die Produkte weiterhin an.
In mehreren CBD-Shops gab es freimütige Beratungen zu den Pillen. "Das hier wirkt wie LSD, das ist mehr wie MDMA, und wenn du es entspannter willst, nimm das – das ist wie Magic Mushrooms", erklärte eine Verkäuferin offen. Risiken? Sie wurden nur am Rande erwähnt.
Lediglich eine Verkäuferin sprach von einem "harmlosen Bad-Trip" als Worst-Case-Szenario. Weitere Warnungen blieben aus. Von psychotischen Zuständen, Herzproblemen oder anderen erheblichen Gefahren war keine Rede. Stattdessen wurden uns "Recovery-E"-Tabletten angeboten, die angeblich nach chemischen Drogen wie MDMA helfen sollen, den Kater zu bekämpfen.
Die Pillen sind trotz der möglichen Gefahren weiterhin in vielen Shops erhältlich – und noch einfacher über Automaten zu beziehen. In Linz wurde Anfang September nach einem Aufschrei die Politik schnell aktiv. Zwar sind die Pillen derzeit international gesetzlich nicht als Suchtgift gelistet. Wegen der potenziellen Gefahr für Jugendliche wurden sie in Linz aber dennoch aus dem Sortiment entfernt.