Steiermark

Wirt angefeindet, weil er Gastro-Regeln einhalten will

Ab dem 19. Mai können Lokale wieder Gäste empfangen. Beim "lustigen Steirer" freut man sich sehr darauf, doch der Wirt muss auch Kritik einstecken.

Roman Palman
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    Josef Hollerer vom Gasthof "Zum lustigen Steirer" will die Corona-Regeln zur Gastro-Öffnung penibel einhalten.
    Josef Hollerer vom Gasthof "Zum lustigen Steirer" will die Corona-Regeln zur Gastro-Öffnung penibel einhalten.
    Facebook / Zum lustigen Steirer

    Josef Hollerer vom "Lustigen Steirer" in Oberaich in Bruck an der Mur blickt der Gastro-Öffnung am 19. Mai mit einem lachenden Auge entgegen. Endlich darf er wieder Gäste in seinem zu großen Teilen völlig erneuerten Lokal empfangen und bewirten – und die lädt er nun herzlich ein, sein Restaurant zu besuchen. 

    Mit einer Tafel vor dem Eingang weist er dabei auf die von der Regierung gesetzten Sicherheitsmaßnahmen hin: "Bitte wichtig! GGG (getestet, geimpft, genesen), FFP2-Maske (überall außer am Tisch), am Tisch registrieren – "Genießen, verweilen". Der Hinweis endet mit einem dankbaren: "Schön, dass Sie da sind".

    Doch wie die "Kleine Zeitung" am Freitag berichtet, gibt es offenbar auch Personen, die das weniger schön finden. Auf Facebook wurde Hollerer nun ausgerechnet deshalb angefeindet, weil er die Vorschriften der Behörden einhalten will. 

    "Somit seht ihr mich sicher nie, wenn ihr das perfide Spiel mitspielt und nichts dagegen unternehmt", schreibt ein erboster User und behauptet direkt im Anschluss bereits zwei Male ohne Test beim Friseur gewesen zu sein. "Die haben nämlich auf diesen Blödsinn verzichtet." Er freue sich schon darauf in Italien und Kroatien "ungehindert essen gehen" zu können.

    Auch eine andere Userin macht klar, dass sie wegen der Vorschriften von einem Lokalbesuch absehen will, greift bei ihrer Argumentation aber in die Begriffskiste der Verschwörungstheoretiker.

    Wirt und Kontrolleur in einem

    Zwar weiß auch der steirische Lokalbetreiber, dass auf Facebook schnell einmal Dampf abgelassen wird, dennoch kränken ihn solche Botschaften. Diese seien typisch für eine Haltung, die ihm als Gastronom immer wieder begegne, beklagt er im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung": 

    "Man wirft uns vor, kleinlich zu sein, wenn wir uns an die Regeln halten. Aber wir Wirte machen die Regeln nicht, und uns drohen hohe Geldstrafen, wenn wir uns nicht daran halten. Wir wollen nicht den Schwarzen Peter haben, weil wir als Wirte jetzt auch kontrollieren müssen!"

    Die Freude über den baldigen Gastro-Start ist dadurch etwas getrübt, besonders weil Hollerer und seine Kollegen ja nicht nur Gastwirte sind, sondern gleichzeitig auch von den Behörden zu den Kontrolleuren der Maßnahmen gemacht wurden. Der "lustige Steirer" will aber weiterhin optimistisch bleiben: Er "hoffe sehr, dass jene, die das nicht einsehen, in der Minderheit bleiben."

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