Niederösterreich

Wirtin kämpft um PV-Anlage: "Werde vor Gericht ziehen"

Die Teuerungen trafen eine Pizzeria-Chefin aus Melk hart. Um Kosten zu senken, wollte sie eine PV-Anlage am Dach montieren. Doch dies wurde abgelehnt.

Tanja Horaczek
Pizzeria-Chefin Katja Rezac kämpft um eine PV-Anlage auf dem Dach ihres Lokals.
Pizzeria-Chefin Katja Rezac kämpft um eine PV-Anlage auf dem Dach ihres Lokals.
Privat

Mit horrenden Energiekosten kämpfen Privathaushalte und Unternehmer. Für viele der einzige Ausweg: selbst Energie erzeugen. Pizzeria-Chefin Katja Rezac aus Melk kämpft aktuell um eine PV-Anlage auf ihrem Dach - doch es scheint ein Kampf gegen Windmühlen, wie die ORF-Sendung "Bürgeranwalt" berichtet.

    Auf dieser Seite will die Pizzeria-Chefin eine PV-Anlage installieren.
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    Privat

    Haus fälschlicherweise unter Denkmalschutz

    Seit dem Sommer 2022 will die Unternehmerin eine PV-Anlage installieren, doch so einfach wie sie es sich vorstellte, ist dieses Vorhaben nicht. "Als ich bei der Stadt nachfragte, sagte man mir, dass mein Haus unter Denkmalschutz steht und ich keine Anlage montieren darf", berichtet Rezac verwundert. Ein Umstand der ihr neu war. "Zum Glück konnte ich das widerlegen", ist sie erleichtert.

    Doch dann hieß es, das Haus steht im Melker Schutzzonenplan - und so erhielt sie wieder keine Genehmigung. "Diese Anlage ist essentiell für mich. Seit über 20 Jahren bin ich in Melk, die Pizzeria läuft gut - ich will diese auch weiterhin betreiben können. Die aktuellen Teuerungen will ich meinen Gästen nicht umhängen", erörtert die Gastronomin. 

    "PV-Anlage würde Optik stören"

    Nach einigen Schreiben lenkte die Stadt ein. Rezac darf eine PV-Anlage errichten. Aber: nur zur Süd- und zur Westseite, also Richtung Hinterhof. Die für die Wirtin wichtige Ostseite muss frei bleiben. Rezac wandte sich an die ORF-Sendung "Bürgeranwalt" mit Peter Resetarits. Die nahmen sich der Causa an und hinterfragten den Bescheid. In dem Interview teilte Bürgermeister Patrick Strobl (VP) mit: "Die Pizzeria steht in  der Schutzzone I. Wenn sie Paneele auf der Ostseite montieren würde, würde das die Optik stören und es widerspricht der Verordnung." (Anm.: Auf der Ostseite befindet sich ein großer Parkplatz und Wohnblöcke)

    "Brauche Paneele auf der Ostseite"

    Weiters würde Strobl dazu keine Stellung nehmen, weil es ein laufendes Verfahren ist. Rezac will weiterhin für ihr Recht kämpfen. Denn sie braucht die Paneele auf der Ostseite für ihren Pizzaofen, der schon um 10 Uhr Vormittag in Betrieb geht. Auch ihr Energieberater pocht auf diese Fläche. "Jeder der ein Haus hat, sollte die Möglichkeit haben eine solche Anlage zu errichten. Wenn es nötig ist, ziehe ich auch vor Gericht", schließt sie ab. Der Kampf geht in die nächste Runde.

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