Florian Wirtz steht vor seinem ersten Pflichtspiel für Liverpool – und will gleich den ersten Titel holen.
Kurz vor seinem offiziellen Debüt bei den Reds hat Wirtz schon einen Grund zum Feiern: Als einziger Deutscher ist er unter den 30 Nominierten für den begehrten Ballon d’Or. Damit steht er auf einer Liste mit seinen Teamkollegen Mohamed Salah, Alexis Mac Allister und Virgil van Dijk. Bevor am 22. September die große Gala steigt, greift Wirtz aber erst einmal mit seinen neuen Klub nach dem ersten Pokal.
Am Sonntag um 16 Uhr gibt Wirtz sein Debüt – im Community Shield geht es gegen Crystal Palace mit Österreichs Star-Trainer Oliver Glasnser. "Ich werde versuchen, die richtigen Stellen und Räume zu finden, um den Ball zu bekommen, gefährlich zu sein und Chancen zu kreieren", kündigte der 22-Jährige an: "Dann hoffe ich, dass ich mit dem Ball die Mannschaft besser machen und meine Teamkollegen in bessere Situationen bringen kann."
Nach seinem Mega-Transfer für bis zu 150 Millionen Euro von Bayer Leverkusen an die Anfield Road hat Wirtz in den Testspielen schon ordentlich aufgezeigt. Die Fans und auch die sonst so kritische englische Presse sind begeistert. "Man kann seine Augen nicht von Florian Wirtz abwenden", schrieb etwa der Mirror. Er werde "offensichtlich zu einem zentralen Punkt in der Art und Weise, wie Liverpool angreift" und verspreche, "eine Menge Spaß zu bringen".
Der Druck durch die Rekordablöse lässt Liverpools neue Nummer sieben kalt. "Ich möchte einfach nur Fußball spielen, und wie viel Geld die Vereine untereinander bezahlen, ist mir egal", sagte er. Er freue sich einfach darauf, "in England zu spielen. Natürlich gibt es einige Unterschiede zur deutschen Liga", so Wirtz: "Aber ich denke, es gibt auch einige Dinge, die ich lernen kann und die mich besser machen können."
Er rechnet mit einer "intensiveren" und "physischeren" Spielweise als in der Bundesliga. Die Mannschaft habe durch die Transfers von Wirtz, Hugo Ekitiké oder Jeremie Frimpong "ein paar zusätzliche Waffen" bekommen, betonte Teammanager Arne Slot. Wirtz bringe "eine Menge Kreativität im letzten Drittel". Aber man müsse ihm und den anderen Neuen "ein bisschen Zeit zur Eingewöhnung geben, damit sie sich anpassen können".
Die Vorbereitung war nach dem tragischen Unfall-Tod von Diogo Jota "sehr emotional", gab Slot zu. Es sei nicht leicht gewesen, sich voll aufs Sportliche zu konzentrieren. Trotzdem will das Team im Duell zwischen Meister und FA-Cup-Sieger die Chance auf den ersten Titel der Saison nutzen. "Es ist schön, die Saison mit einem Spiel zu starten, in dem du gleich etwas gewinnen kannst", sagte der Niederländer: "Aber wir wissen, wie schwer das wird."
Mit einem Florian Wirtz in Topform stehen die Chancen auf den 17. Community-Shield-Triumph für Liverpool aber sicher nicht schlecht.
