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Wissen ist Macht: Dekaden ist gemeiner als je zuvor

Heute Redaktion
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Mit dem PlayLink-Titel Wissen ist Macht ist 2017 ein Quiz-Knaller gelungen, bei dem man Mitratende sabotieren konnte. Der Nachfolger ist nun noch gemeiner.

PlayLink-Titel, das sind Spiele für die PlayStation 4, die man mit lokal mit anderen Mitspielern auf einer PlayStation zocken kann. Während ein Spieler die PlayStation und das Spiel mit dem zugehörigen Controller startet, spielen dann mehrere Gamer über ihre Tablets und Smartphones per zum jeweiligen Spiel gehörenden App. 2017 erschien der erste Titel: "That's You!", ein Quiz das zwar Spaß machte, aber Ausbaubedarf hatte.

Als PlayLink-Hits stellten sich später vor allem der Krimititel "Hidden Agenda" und das Quiz "Wissen ist Macht" heraus. Letzteres hat nun mit dem Zusatz "Dekaden" einen Nachfolger bekommen. Heißt: Man braucht nicht den ersten Teil, um Dekaden zu spielen, und hat man ihn doch, ist das kein Fehler, denn die Fragen sind komplett neu.

Am generellen Gameplay hat sich aber nichts verändert. Man wählt sich einen der niedlich gestalteten Charaktere aus und kann diese auf Wunsch mit Bildern personalisieren. Anders als die bei den Jahreszahlen bunt durchgewürfelten Fragen des Vorgängers geht es aber in Dekaden um Fragen aus je einem Zeitraum von zehn Jahren. Abgestimmt ist der Titel auf ein eher junges Publikum, denn die frühestmögliche wählbare Dekade sind die 1980er, dann geht es in Zehnerschritten bis zu den 2010ern weiter.

Etwas zu Lifestyle-lastig

Außerdem liegt ein starkes Fokus auf der Popkultur: Gesucht sind Antworten zu Popstars, Musikstücken, Promis und Skandalen. Was etwas schade ist. Zwar glänzte auch der Vorgänger nicht mit den großen politischen und kulturellen Belangen, hier findet man sich aber fast ausschließlich im Promi-Dschungel wieder. Gut, Wissen ist Macht: Dekaden will auch eher ein Unterhaltungsspiel als ein Bildungstitel sein.

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Wieder bestimmt eine Mehrheit über die jeweilige Kategorie der Fragen innerhalb einer Dekade, wobei diese Entscheidung schon zeigt, dass es später nicht nur darum gehen wird, als Erster die Antwort zu wissen. Schon hier kann die Mehrheit überstimmt werden, wenn man einen solchen Auswahl-Trump opfert. Das mag am Anfang witzig sein, später nervt es aber etwas, wenn man bereits vorher weiß, dass kaum jene Kategorie gespielt werden wird, die eigentlich der Großteil ausgewählt hat.

Mario Kart in Quizform

Danach folgt ebenfalls, was man kennt. Nach der Reihe werden Fragen eingeblendet, bei denen die Spieler aus vier Antwortmöglichkeiten am Display die richtige antippen sollen. Dabei werden, und das ist nun extrem viel spaßiger als das nervige Überstimmen, die Sabotageaktionen aktiv. So kann man eines von insgesamt 13 Tools nutzen, um die Gegner so richtig ausrasten zu lassen. Stellen Sie sich vor, sie kennen die richtige Antwort und wollen Sie am Smartphone-Display auswählen.

Doch plötzlich legt sich eine digitale Eis- oder Schleimschicht über die Antwortfelder, die erst weggerubbelt werden muss. Oder aber virtuelle Bomben auf dem richtigen Antwortfeld machen es Ihnen mehrere Sekunden lang unmöglich, das Feld anzutippen. Zum aus der Haut fahren, und doch ist genau das, was den Spaß am Titel ausmacht. Die Aktionen sind im Vergleich zum Vorgänger nicht nur zahlreicher, sondern auch viel gemeiner ausgefallen. Spannend halten sie das Quiz allemal, denn attackiert wird meist jener Spieler, der bei den Punkten vorne liegt. Eine Art Mario Kart in Quizform.

Nicht zu ernst nehmen

Dekaden bringt nun durch gute Minispiele mehr Abwechslung mit sich. So muss zwischen den klassischen Fragen etwa im Schnellverfahren ausgewählt werden, welche Lieder nicht von einer bestimmten Sängerin interpretiert oder welche Filme nicht von einem gewissen Regisseur gemacht wurden. Das große Finale kennt man dann: Alle Spieler starten je nach Punktestand auf einer Pyramide, der mit den meisten Punkten am höchsten. Nun geht es nur noch darum, am schnellsten eine richtige Antwort auszuwählen, um den größten Sprung nach oben zu machen und als Erster die Spitze zu erreichen.

Zwar haben hier noch alle Spieler eine Chance auf den Sieg, der Modus krankt aber gleich wie beim Vorgänger etwas daran, dass es keine falschen Antworten mehr gibt, sondern nur das Tempo zählt. Zusammengefasst haben die Macher die Themen modernisiert und die Sabotageakte aufgepeppt, etwas zu kurz kommen aber die Themen abseits der Popkultur und jene, die vorhanden sind, haben einen starken USA- und Großbritannien-Bezug und im Quiz-Finale geht einiges an Spannung verloren. Dennoch: Dekaden spielt sich eindeutig lustiger als der Vorgänger – und will auch gar nicht mehr als ein Spaßtitel sein. (rfi)