Fussball

"Witz-Elfmeter" erhitzt in Deutschland die Gemüter

Ein Elfer in der 99. Minute rettete Bremen ein 1:1 gegen Schalke. Der Strafstoß war jedoch mehr als umstritten. Die "Knappen" fühlen sich betrogen.

Erich Elsigan
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Roger Assale (l.) geht zu Boden, der Schiedsrichter gibt Elfmeter.
Roger Assale (l.) geht zu Boden, der Schiedsrichter gibt Elfmeter.
imago images

Erneut große Aufregung um den Video-Referee, diesmal in der 2. deutschen Liga. Ein Elfmeter in der Nachspielzeit rettete Werder Bremen im Kracher gegen Schalke ein 1:1. Schönheitsfehler: Der Strafstoß war mehr als umstritten.

Was war passiert? Bremens Roger Assale wollte eine Flanke erlaufen, kam im Sechzehner jedoch zu Fall. Schalkes Henning Matriciani soll ihn berührt haben. Schiedsrichter Tobias Stieler ahndete die Aktion zunächst nicht, sah sich die Szene aber zur Verwunderung der Beteiligten nochmal auf Video an - und entschied auf Penalty. Niclas Füllkrug verwertete trocken zum späten Ausgleich.

"Fühlen uns betrogen"

Bei Schalke saß der Frust tief. "Wir fühlen uns schlichtweg betrogen", polterte Sport-Vorstand Peter Knäbel bei "Sport 1". Coach Dimitrios Grammozis legte nach: "Das hat alle Rahmen gesprengt. Die Leute sollen sich hinterfragen, ob das der richtige Weg ist. Der Elfmeter war eine absolute Frechheit, wie ich sie noch nie erlebt habe. Aber den Leuten ist das egal."

Schalke liegt nach 14 Spieltagen auf Rang sieben, Bremen ist Achter. Bei Werder gibt es neben dem Elfer ein zweites Gesprächsthema: Markus Anfang. Der nunmehrige Ex-Trainer steht im Verdacht, ein gefälschtes Corona-Impfzertifikat benutzt zu haben ("Heute" berichtete). Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Klub hat sich bereits vom 47-Jährigen getrennt.