Politik

"Gute Beziehungen" bei Putins Wien-Besuch

Der russische Präsident hat die Bundeshauptstadt besucht, 800 Soldaten und 800 Polizisten schützten ihn.

Heute Redaktion
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Kurz vor 14 Uhr brauste der russische Präsident Wladimir Putin mit seinem Konvoi vom Flughafen Wien-Schwechat in die Bundeshauptstadt – etwa eine halbe Stunde zu spät.

Das österreichische Sicherheitskonzept war groß angelegt: 800 Beamte der Wiener Polizei sorgten vor Ort um für einen störungsfreien Ablauf zu. Unterstützt wurden sie dabei von mindestens ebenso vielen Soldaten des Bundesheeres. 17 Militärluftfahrzeuge, darunter zehn Flächenflugzeuge und sieben Hubschrauber kontrollieren das Flugverbot über Teilen Wiens, Niederösterreichs und dem Burgenland. Beim Anflug auf Wien wurde Putins Flugzeug von einer Eurofighter-Eskorte begleitet.

Feierlicher Empfang

150 Gardesoldaten empfingen das Staatsoberhaupt mit militärischen Ehren bei der Hofburg. Es folgte ein Arbeitsgespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Im Anschluss an das gemeinsame Gespräch folgt die Abgabe der jeweiligen Meinungen vor versammelter Presse. Putin, der selbst exzellent Deutsch spricht, gab sein Statement trotzdem auf Russisch ab.

Van der Bellen betonte, dass er sich über den Besuch sehr freue. Es war die erste Begegnung als Bundespräsident mit dem russischen Staatschef. Man habe eine gute Gesprächsbasis. Man wolle das gegenseitige Verständnis weiter verbessern. Man will eine Plattform für zivilgesellschaftlichen Austausch schaffen - Eröffnung heuer in Sotschi.

(Quelle: Video3)

"Sanktionen schaden allen"

Der russische Staatschef bedankte sich für den Empfang und betonte, dass man die bilateralen Beziehungen verstärken wolle. Bei dem "konstruktiven und fruchtbaren Treffen" wurde auch die Lage in der Ukraine und Syrien angesprochen. Putin lud seinen Amtskollegen Van der Bellen nach Russland ein.

Bezüglich der EU-Sanktionen gegen Russland sagte Putin: "Alle politisch motivierten Begrenzungen sind einseitig." Sie würden keine Ergebnisse bringen und seien schädlich für alle Beteiligten. Russland habe alle damit verbundenen Schwierigkeiten mittlerweile überwunden.

Flüchtlingsströme stoppen

Auch nach dem Arbeitsgespräch mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) betonte Putin abermals die gute Beziehung zwischen Russland und Österreich. Auch über die Syrien-Krise habe man gesprochen - Österreich wolle die Bevölkerung unterstützen, sagte Putin. Um Flüchtlingsströme zu verhindern, müsse man dafür sorgen, dass die Menschen dort "in ihre Häuser zurück können".

Der nächste Termin führte Putin auf den Schwarzenbergplatz zum Heldendenkmal der Roten Armee. Es hatten sich zahlreiche Schaulustige versammelt, um einen Blick auf den russischen Präsidenten zu erhaschen, als er einen Kranz niederlegte.

Das weitere Programm

Im Anschluss traf Putin den neuen Präsidenten der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer. Außerdem absolvierte er gemeinsam mit Alexander Van der Bellen einen hochkarätigen Kulturtermin: Die beiden eröffneten im Kunsthistorischen Museum die Ausstellung "Die Eremitage zu Gast - Meisterwerke von Botticelli bis van Dyck". 14 Gemälde aus St. Petersburg treten dabei in Dialog mit Werken des KHM.

Danach, planmäßig um 22.30 Uhr, geht der Flieger zurück nach Moskau.

Der Liveticker zum Nachlesen:

(red)

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