Wladimir Putin: So läuft Wien-Besuch ab

Nach dem türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan besucht am Dienstag gleich wieder ein Staatsmann mit derzeit ambivalentem Status Österreich: Russlands Präsident Wladimir Putin kommt zu einem eintägigen Arbeitsbesuch nach Wien. Er trifft Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann.

kommt zu einem eintägigen Arbeitsbesuch nach Wien. Er trifft Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann.

überschattet.

 

Landung in Schwechat. Um am Flughafen in Schwechat nicht den roten Teppich ausrollen zu müssen, hat die Hofburg den Besuch Putins zu einem reinen Arbeitsbesuch heruntergestuft. Nach der Landung der Russian Air Force am Flughafen Wien Schwechat um etwa 13 Uhr geht es im gepanzerten Konvoi in die Wiener Hofburg. Die Ostautobahn wird für diesen Zweck gesperrt.
Empfang im Burghof. Um 14 Uhr wird Putin im Burghof mit militärischen Ehren empfangen.
Begrüßung durch Bundespräsident Heinz Fischer. Um 14.30 Uhr wird Putin offiziell von Fischer begrüßt. Danach gibt es einen Fototermin in der Hofburg.
Vier-Augen-Gespräch mit Fischer. Bei einem Privatissimum zwischen Putin und Fischer um 15 Uhr in der Geheimen Ratsstube der Präsidentschaftskanzlei will Fischer "alle offenen Fragen ansprechen", wozu auch die Situation in der Ukraine und Möglichkeiten zur Eindämmung des Konflikts im Osten des Landes gehören. Gerade in einer solch schwierigen Situation ist es für Fischer wichtig, "Kanäle offen zu halten und miteinander zu reden".
Mittagessen mit Fischer. Nach den Gesprächen wird Putin mit Fischer, und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (beide ÖVP) ein gemeinsames Essen einnehmen.
Pressekonferenz. Putin wird Journalisten Rede und Antwort stehen. Die Pressekonferenz wird live im ORF übertragen.
Kanzler trifft Putin. Nach seinem Besuch in der Hofburg und einem Mittagessen mit Fischer wird der russische Präsident am Ballhausplatz vorbeischauen - wo man Putins Gespräch mit Bundeskanzler Faymann ebenfalls als Versuch sieht, die verfahrene Situation in und um die Ukraine zu entschärfen: "Grundsätzlich ist Russland ein wichtiger Partner in den Bereichen Außenpolitik und Wirtschaft", hieß es. Und das Kanzleramt weiter: "Österreich als neutrales Land kann da die Funktion eines Brückenbauers einnehmen."
Rede in der Wirtschaftskammer. Nach seinen politischen Gesprächen wird der russische Präsident am um 18 Uhr die Wirtschaftskammer besuchen und dort eine Rede halten. Empfangen wird er dort von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. 100 Unternehmer werden dem Empfang beiwohnen. Interessantes Detail am Rande: Die Wirtschaftskammer steht am Dienstag im Zeichen der größten mit 2.500 Firmenvertretern.
Umstrittener Gas-Deal mit Gazprom. Im Rahmen des Putin-Besuchs will der russische Staatskonzern Gazprom laut Kreml auch einen Vertrag über den
Treffen mit OSZE-Vorsitzendem. Putin trifft um 19 Uhr den Vorsitzenden der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Didier Burkhalter im Hotel The Ritz-Carlton, 1., Schubertring 5-7. Thema: die Ukraine-Krise. Burkhalter hatte Putin Ende Mai in Moskau einen Vier-Punkte-Plan zur Lösung der Ukraine-Krise vorgestellt. Serbiens Außenminister Ivica Dacic wird beim Treffen ebenfalls dabei sein. Burkhalter nimmt am Dienstag an der Jahreskonferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien teil.
Kranzniederlegung. Russlands Präsident wird beim Denkmal zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee am Schwarzenbergplatz einen kranz niederlegen.
Und tschüss! Um 20 Uhr soll Putins Maschine wieder abheben.


Protestdemos geplant

Wie im Fall Erdogans ist auch ein Putin-Besuch in Wien nicht ohne Protestveranstaltungen denkbar: Die Plattform "To Russia With Love Austria" hat bereits einen lesen Sie hier.

Österreicher haben nichts gegen Besuch

Laut einer Umfrage für das Nachrichtenmagazin "profil" finden 58 Prozent der Österreicher, heimische Politiker sollen Putin empfangen. 30 Prozent der Befragten sind dagegen. 12 Prozent wollten sich dazu nicht äußern.