Österreich

Wo es Arbeitslose bei der Jobsuche am schwersten haben

In Ostösterreich kommen wesentlich mehr Arbeitslose auf eine offene Stelle als im Westen. Am schwersten haben es Jobsuchende in Wien.

Jochen Dobnik
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In Wien, Niederösterreich und im Burgenland kommen wesentlich mehr Arbeitslose auf eine offene Stelle als im Westen.
In Wien, Niederösterreich und im Burgenland kommen wesentlich mehr Arbeitslose auf eine offene Stelle als im Westen.
Bild: picturedesk.com

Derzeit sind 113.000 offene Stellen beim AMS ausgeschrieben, mit den Lehrstellen dazugerechnet sind es laut dem Arbeitsminister sogar über 120.000 - Rekord! Dennoch sind nach wie vor 282.600 Österreicher aktuell als arbeitslos gemeldet. Laut einer Untersuchung des Momentum Instituts haben es Jobsuchende in Ostösterreich am schwersten.

Statistisch gesehen kommen in Wien 9,5 Arbeitslose auf eine offene Stelle. Danach folgen Eisenstadt-Umgebung mit 9,3; Oberwart mit 8,2, sowie Gänserndorf und Baden mit je 7,3.

In Tamsweg und Hermagor gibt's weniger Arbeitslose als offenen Stellen

"Im Osten Österreichs kommen in vielen bevölkerungsreichen Bezirken mehr als fünf Arbeitslose auf eine offene Stelle. Und das im Hochsommer, den wenigen Monaten mit der saisonbedingt niedrigsten Arbeitslosigkeit im Jahr. Im Winter wird sich die Situation wieder deutlich verschärfen", analysiert Oliver Picek, Chefökonom des Momentum Instituts.

In Tamsweg, Zell am See (beide S), Hermagor (K), Wels-Land, Grieskirchen (beide OÖ) und Kitzbühel (T) gibt es weniger Arbeitslose als offene Stellen.
In Tamsweg, Zell am See (beide S), Hermagor (K), Wels-Land, Grieskirchen (beide OÖ) und Kitzbühel (T) gibt es weniger Arbeitslose als offene Stellen.
Momentum Institut

Offene Stellen und Arbeitslose halten sich eher in der Mitte und im Westen des Landes die Waage. Die einzigen sechs Bezirke mit weniger Arbeitslosen als offenen Stellen sind Tamsweg (Salzburg) und Hermagor (Kärnten) mit je 0,7 Arbeitslosen je offener Stelle sowie Wels-Land (OÖ), Kitzbühel (Tirol), Zell am See (Salzburg) mit je 0,9, und Grieskirchen (OÖ) mit knapp unter 1,0.

In allen anderen Bezirken Österreichs gibt es jedoch teils deutlich mehr Arbeitslose als offene Stellen. In ganz Österreich kommen drei Arbeitslose auf eine offene Stelle.

In Kärnten wurde Corona-Arbeitslosigkeit mehr als abgebaut

Die coronabedingte Arbeitslosigkeit sinkt zwar insgesamt, dennoch sind mit Ende Juli 2021 noch 18.733 Personen mehr arbeitslos als Ende Juli vor zwei Jahren (vor Corona). Einzig Kärnten hat in allen politischen Bezirken die Corona-Arbeitslosigkeit mehr als abgebaut. Tirol und Vorarlberg sind in jedem Bezirk noch über dem Ausgangsniveau vor der Pandemie. Alle anderen Bundesländer weisen regional unterschiedliche Entwicklungen auf.

In Schwaz, Innsbruck (beides T) und Rust (B) liegt die durch Corona verursachte zusätzliche Arbeitslosigkeit im Vergleich noch höher als vor der Krise
In Schwaz, Innsbruck (beides T) und Rust (B) liegt die durch Corona verursachte zusätzliche Arbeitslosigkeit im Vergleich noch höher als vor der Krise
Momentum Institut

In vier Bezirken liegt die durch Corona verursachte zusätzliche Arbeitslosigkeit über ein Fünftel höher im Vergleich zu vor der Krise: In Tirol (Schwaz +31 Prozent, Innsbruck Stadt und Land je +24 Prozent) und im burgenländischen Rust (+21 Prozent). Tamsweg (-26 Prozent) und Horn (-20 Prozent) ließen die Pandemie am Arbeitsmarkt am weitesten hinter sich.