Politik

Wo ist Strache? Hofer stellt Programm alleine vor

Heute Redaktion
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FPÖ-Vizeparteichef Norbert Hofer stellte das FPÖ-Wahlprogramm am Mittwoch alleine vor. Sowohl Parteichef Strache als auch Wahlkampfchef Kickl fehlten.

In einer Pressekonferenz am Mittwoch stellte die FPÖ ihr Wahlprogramm vor. Überraschenderweise fehlten bei dem Termin allerdings sowohl FPÖ-Chef und Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache als auch Wahlkampfchef Herbert Kickl.

Stattdessen stellte sich Ex-Bundespräsidentschaftskandidat und FPÖ-Vizechef Norbert Hofer alleine den Fragen der Journalisten. Darauf angesprochen, warum ihn seine Parteikollegen "alleine" gelassen hätten, erklärte Hofer, Strache sei terminlich verhindert.

Der Parteichef sei auf einem Wahlkampftermin auf der Klagenfurter Herbstmesse. Strache und er würden sich die Termine bewusst aufteilen, sagte Hofer. "So können wir eine größtmögliche Anzahl von Wahlkampfterminen wahrnehmen", erklärte Hofer die Strategie.

"Kein Konkurrenzkampf"

Warum auch Wahlkampfchef Herbert Kickl bei der Programm-Vorstellung fehlte, erklärte Hofer nicht. Die FPÖ sei geschlossen. Es gebe keinerlei interner Konkurrenzkämpfe zwischen ihm und Strache, wie das bereits nach der Bundespräsidentenwahl im vergangenen Jahr kolportiert wurde, betonte Hofer.

Direkte Demokratie als Koalitionsbedingung

Eine blaue Regierungsbeteiligung scheint angesichts der aktuellen Umfragewerte so wahrscheinlich wie selten zuvor. Als Koalitionsbedingung stellt die FPÖ in ihrem Wahlprogramm den Ausbau der direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild.

"Wenn das Parlament ein erfolgreiches Volksbegehren nicht umsetzt, muss es eine verpflichtende Volksabstimmung geben". so Hofer.

Rückzieher bei Mindestlohn

Beim geforderten Mindestlohn hat die FPÖ in den vergangenen Wochen dafür zurückgerudert. Im Programm wird ein gesetzlicher Mindestlohn von 1.500 anstatt wie bisher 1.700 Euro gefordert. Als Begründung nannte Hofer, dass die höhere Forderung wohl nicht durchsetzbar wäre.

Keine Integration von Flüchtlingen

In Sachen Flüchtlingspolitik spreche sich die FPÖ dagegen aus, Integrationsmaßnahmen für Asylberechtigte zu setzen. Diese sollen nicht integriert werden, weil Asyl nur Schutz auf Zeit sei. Deutschkurse wären zwar okay, die Wertekurse brauche es aber nicht.

Integrationsmaßnahmen solle es nur für Migranten geben - also Zuwanderer, die vorhätten, hier zu arbeiten und auch entsprechende Qualifikationen mitbrächten.

(red)