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Wo sind die 190 Millionen des toten Krypto-Chefs?

Der verstorbene Chef einer Krypto-Börse soll 190 Millionen Dollar mit ins Grab genommen haben. Nun stellt sich heraus: Das Geld ist verschwunden.

Heute Redaktion
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Die Geschichte könnte auch aus einem spannenden Wirtschafts-Krimi stammen: Wegen des Todes des Firmengründers Gerald Cotten könne die kanadische Krypto-Firma QuadrigaCX ihren Kunden 190 Millionen nicht auszahlen, berichtete die Tech-Plattform Gizmodo.com. Denn nur Cotten kannte das Passwort zum Offline-Speicher des Krypto-Geldes.

Doch der Fall ist noch viel mysteriöser. So ist der Name Cottens auf der Sterbeurkunde, die nach seinem unerwarteten Tod in Indien ausgestellt wurde, falsch geschrieben. Und wenige Tage bevor er verstarb, machte er seine Frau zur Alleinerbin. Deshalb wurde darüber spekuliert, dass der Tod möglicherweise nur vorgetäuscht sei und es sich um einen Betrug handle.

Das nächste Puzzleteil

Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young wurden nach dem Tod von Cotten von einem kanadischen Gericht damit beauftragt, die Finanzen von QuadrigaCX genau zu prüfen. Und dabei gab es eine Überraschung. Wie Bloomberg.com berichtet, fehlt von dem Kryptogeld im Wert von 190 Millionen Dollar jede Spur.

Sechs Offline-Speicher für Kryptogeld konnten die Prüfer der kanadischen Firma zuordnen. Fünf von diesen sogenannten Cold Wallets seien bereits seit April 2018 leer gewesen und es habe auch keine Aktivitäten mehr gegeben. Nur bei der sechsten seien noch bis im Dezember 2018 Einzahlungen eingegangen, die aber direkt auf das Online-Portemonnaie der Firma überwiesen worden seien.

Größere Bewegungen

Außerdem wurde bekannt, dass QuadrigaCX zusätzlich 14 verschiedene Nutzerkonten unter verschiedenen Pseudonymen angelegt hatte und darüber Transaktionen mit einem "signifikantem Volumen" ausgeführt hatte. Was genau mit dem Geld der Kunden passierte, ist bis jetzt noch nicht bekannt geworden.

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    Immer mehr bekannte Personen investieren in Bitcoin.
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    iStock

    Obwohl die Untersuchung von Ernst & Young noch andauert, verdichten sich demnach die Hinweise darauf, dass bei der Krypto-Firma nicht alles sauber gelaufen ist. Vielleicht wird also schon bald das nächste Kapitel im Krypto-Krimi geschrieben. (swe)