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Woher kommen mysteriöse Kisten an der Küste Brasiliens?

Seit 2018 spült das Meer immer wieder "caixas misteriosas" in Brasilien an den Strand. Die Funde stellten Wissenschaftler lange vor ein Rätsel.

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An der Nordostküste von Brasilien haben Forscher erneut mysteriöse Kisten gefunden.
An der Nordostküste von Brasilien haben Forscher erneut mysteriöse Kisten gefunden.
Screenshot/TV Bahia

An der Nordostküste von Brasilien haben Forscher erneut "mysteriöse Kisten" gefunden. Solche "caixas misteriosas" werden seit 2018 immer wieder an der brasilianischen Küste angeschwemmt und wiegen im Durchschnitt 80 Kilogramm.

Ursprung liegt lang zurück in der Tiefe

Doch woher kommen diese Kisten, die in Wahrheit Kautschuk-Ballen sind? Der Ursprung dürfte knapp 80 Jahre in der Vergangenheit liegen. Denn örtliche Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich um Fracht aus zwei Kriegsschiffen handelt, die 1944 im Meer versenkt wurden.

    Seit 2018 spülen die Wellen diese Brocken an den Strand im Nordosten Brasiliens.
    Seit 2018 spülen die Wellen diese Brocken an den Strand im Nordosten Brasiliens.
    Screenshot/TV Bahia

    Viele Exemplare aus den letzten Jahren stammen demnach aus dem Frachtraum des deutschen Blockadebrechers Rio Grande der mit 6.000 Metern unter Meer als eines der am tiefsten gesunkenen Schiffe gilt.

    Die neuesten Ballen kommen laut Einschätzung der Wissenschaftler vom deutschen Schiff Weserland. Auch dieses wurde im Januar 1944 von dem US-Zerstörer USS Somers vor der brasilianischen Küste versenkt. Das Schiff sollte während des Zweiten Weltkriegs die Fracht von Japan nach Deutschland bringen.

    80 Jahre später

    Vor allem für die Versorgung mit Kautschuk waren die Blockadebrecher während des Zweiten Weltkriegs für die deutsche Kriegswirtschaft von entscheidender Bedeutung. Dafür stellte der sogenannte Marinesonderdienst eine ganze Reihe von Frachtschiffen bereit, die zwischen Japan und Europa verkehrten.

    Dass diese Fracht nun – knapp 80 Jahre nach dem Untergang der Schiffe – auftaucht, führen Wissenschaftler darauf zurück, dass sich die Wracks fortschreitend zersetzen, schreibt das Magazin "Geo".

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