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Wohnen wurde auch 2013 empfindlich teurer

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Wohnen hat sich 2013 weiter erheblich verteuert, wie "Heute.at" gemeinsam mit "Immobilien.net" bereits am Montag berichteten. Aus dem Immobilienpreisspiegel 2014 der Wirtschaftskammer Österreich geht jetzt ebenfalls hervor, dass sich die Preise für neue Eigentumswohnungen in sämtlichen Bundesländern deutlich über der durchschnittlichen Jahresinflationsrate von 2 Prozent - in Vorarlberg sogar um 9 Prozent erhöhten. Doch das Ende der Fahnenstange sei erreicht. Die Immobilienpreise würden sich jetzt wieder beruhigen.

bereits am Montag berichteten. Aus dem Immobilienpreisspiegel 2014 der Wirtschaftskammer Österreich geht jetzt ebenfalls hervor, dass sich die Preise für neue Eigentumswohnungen in sämtlichen Bundesländern deutlich über der durchschnittlichen Jahresinflationsrate von 2 Prozent - in Vorarlberg sogar um 9 Prozent erhöhten. Doch das Ende der Fahnenstange sei erreicht. Die Immobilienpreise würden sich jetzt wieder beruhigen.

Auch die Mieten stiegen unverhältnismäßig - nur in Wien (+ 0,11 Prozent), Niederösterreich (+ 0,83 Prozent) und Kärnten (+ 1,77 Prozent) unterhalb der Inflation. Am kräftigsten legten die Wohnungsmieten (freier Mietzins) im Jahresabstand in Vorarlberg zu - um 5,15 Prozent auf 8,58 Euro pro Quadratmeter.

Dahinter folgten Tirol mit einem Plus von 4,5 Prozent (auf 7,9 Euro/m2) und die Steiermark mit 4,1 Prozent (auf 5,9 Euro/m2). Am teuersten waren die Wohnungen in Wien (mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 9,12 Euro), Vorarlberg (8,58 Euro), Salzburg (8,24 Euro) und Tirol (7,9 Euro).

Eigentumswohnung in Wien am teuersten

Die höchsten Preise für neu errichtete Eigentumswohnungen waren im Vorjahr in Wien mit durchschnittlich 3.873 Euro pro Quadratmeter (plus 7,6 Prozent), Salzburg mit 3.413 Euro (plus 2,76 Prozent) und Vorarlberg mit 3.334 Euro (plus 9 Prozent) zu bezahlen. Am günstigsten waren die Wohnungen noch im Burgenland mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 1.617 Euro (plus 2,1 Prozent), in Niederösterreich mit 1.848 Euro (plus 2 Prozent) und der Steiermark mit 1.932 Euro (plus 8 Prozent).

Der Kauf von gebrauchten Eigentumswohnungen war in Wien mit durchschnittlich 2.616 Euro pro Quadratmeter (plus 12,8 Prozent) am teuersten. Dahinter folgten Salzburg mit 2.191 Euro (plus 1,5 Prozent) und Niederösterreich mit 1.196 Euro (plus 5,35 Prozent). Die im Schnitt billigsten Wohnungen gab es im Burgenland mit 1.127 Euro (plus 2 Prozent), in der Steiermark mit 1.143 Euro (plus 6 Prozent) und in Kärnten mit 1.216 Euro (plus 3,5 Prozent).

25.000 ziehen jährlich nach Wien

Generell würden vor allem in Wien - wo infolge des Zuzugs jährlich 20.000 bis 25.000 Menschen hinzukommen - zu wenig Wohnungen gebaut. Die erforderliche Neubauquote von 8.500 bis 10.000 Einheiten pro Jahr sei in den vergangenen Jahren nicht erreicht worden.

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen sei "der Mangel am besten spürbar", sagte der Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich, Thomas Malloth, am Dienstag bei der Präsentation des Immobilienpreisspiegels 2014. "Wir müssen in Wien mehr Wohnraum schaffen, der für die Österreicher leistbar ist", meinte Malloth. "Monatsmieten über 700 Euro, manchmal 800 Euro, für eine Wohnung in den österreichischen Konglomeraten stoßen an die Schmerzgrenze der Österreicher - darüber ist die Nachfrage gering."

Preise sollen sich 2014 beruhigen

Nach dem neuerlich deutlichen Anstieg der Wohnkosten im Vorjahr sollten sich die Immobilienpreise 2014 aber beruhigen, schätzen die Experten vom Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich. "Wir haben weiterhin eine Aufwärtsentwicklung - in einigen Regionen ist die Preisentwicklung nach oben aber gestoppt, der Hype ist vorbei", so Obmann Thomas Malloth.

"Möglicherweise ist das Ende der Fahnenstange erreicht", meinte er am Dienstag bei der Präsentation des aktuellen Immobilienpreisspiegels 2014. In Wien etwa herrsche eine extreme Verknappung beim Wohnungsangebot. Die Preise sind hoch. "Wir sehen bereits starke Ausweichbewegungen", berichtete Malloth.

5. Bezirk boomt, 8. Bezirk stagniert

"Das geht hin bis in die Bezirke Wiens - zum Beispiel boomt der 5. Bezirk und der 8. stagniert." Es komme auch zum Wegzug aus den ganz großen Konglomeraten wie Wien zu kleineren, die eine perfekte Anbindung an die größeren haben. Neusiedl und Eisenstadt seien jetzt "auf der Gewinnerstraße".

Dass die Preise in Wien hinuntergehen, glaubt Mollath nicht. "Bis die Politik endlich in eine größere Produktion einsteigt, werden noch drei bis fünf Jahre vergehen; bis dahin werden gebrauchte Eigentumswohnungen weiter unter Druck sein", erwartet er.

Abflachung der Preiskurve vorhanden"

"In den letzten Monaten ist die Abflachung der Preiskurve sicher vorhanden", berichtete der Obmann der Fachgruppe der Immobilientreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer, Michael Pisecky, über die Entwicklung des ersten Halbjahres 2014. Seit Beginn der Wirtschaftskrise 2008 steigen die Preise.

Eine "Blasenbildung" mit einem wesentlichen Preisverfall sei aber "nicht absehbar", so Pisecky. Eine Blase entstehe, wenn die Nachfrage höher sei als das Angebot und wenn ein hohes Maß an Fremdfinanzierung herrsche. "Wir haben diese Verhältnisse in Österreich in keinster Weise, sondern moderate Finanzierungen und ein günstiges Zinsniveau", wies er eine frühere Einschätzung der US-Ratingagentur S&P zurück, dass sich in Wien eine Immobilienblase bilden könnte.

Für 2014 rechnet Malloth mit einem "erheblichen Abflachen bzw. einer Stagnation". "Die Preise werden nicht mehr diese Zuwachsraten haben, wie wir das in den vergangenen Jahren hatten."