Politik

Wolf erklärt, warum er Kanzler Kurz nicht ausreden ließ

Kurz-Fans waren empört, als der Kanzler am Mittwoch im "ZiB2"-Studio von Armin Wolf unterbrochen wurde. Der ORF-Journalist erklärt die Situation.

Heute Redaktion
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Sebastian Kurz bei Armin Wolf in der ZIB 2.
Sebastian Kurz bei Armin Wolf in der ZIB 2.
ORF

"Herr Bundeskanzler, ich unterbreche Sie ganz ungern, aber das stimmt so nicht." Mit diesen Worten hatte "ZiB2"-Anchor Armin Wolf am Mittwochabend im ORF eine bemerkenswerte Szene ins Rollen gebracht. Er hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) darauf angesprochen, dass dieser bei einer Pressekonferenz angedeutet hatte, Österreicher mit Migrationshintergrund hätten Corona im Sommer nach Heimaturlauben ins Land geschleppt. Die Aussage hatte für viel Kritik gesorgt, unter anderem auch von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). "Darf ich nur ausreden", frage Kurz auf die Unterbrechung. Wolf: "Bitte nicht, weil das, was Sie gerade sagen, stimmt nicht." Unterstützer des Kanzlers hatten das als Affront aufgefasst.

Wolf über das Interview

In einem Blog-Eintrag erklärt Wolf nun seine Sicht der Dinge. Auf Twitter seien die Kritiken "zum allergrößten Teil" freundlich bis enthusiastisch gewesen, in zahllosen Mails an Wolf und an die Redaktion "skeptisch bis hochgradig empört". "Respektlos, aggressiv, unhöflich" sei Wolf gewesen, er habe den Kanzler "wie einen Schulbuben abgekanzelt" und "sein Amt herabgewürdigt". Der erfahrende ORF-Moderator sieht das anders. "Ich unterbreche alle meine Gäste ungern, weil ich weiß, dass viele Zuseher*innen das nicht mögen", so Wolf. Doch wenn eine Antwort "nur am Rande mit meiner Frage zu tun hat" oder ein Gast dem Thema ausweiche sowie falsche Fakten vorbringe, würde er "irgendwann" unterbrechen, immerhin sei die Sendezeit begrenzt.

"Ganz grundsätzlich ist es aber nicht der Job von Journalist*innen, um Verständnis für Politiker*innen oder ihre Arbeit zu werben, sondern über ihre Politik zu informieren und sie kritisch zu hinterfragen", schreibt Wolf. "Ich konfrontiere Politiker*innen aller Parteien mit Kritik, Widerspruch und Gegenargumenten, damit sie ihre Absichten und Handlungen – die ja weitreichende Folgen für uns alle haben – erklären und argumentieren."

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